Pest in Zürich

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen - so heißt es. Thomas Hennefeld war mit Journalisten in Zürich. Auf den Spuren des großen evangelischen Theologen Ulrich Zwingli - der eigentlich als katholischer Geistlicher seine Arbeit begonnen hat.

Morgengedanken 8.10.2018 zum Nachhören:

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Eine Pressereise führte uns zu den Quellen der evangelisch-reformierten Reformation im Vorfeld des Zwinglijahres 2019. Ulrich Zwingli wirkte seit 1519 in der Stadt und erneuerte sie geistlich, wirtschaftlich und sozial.

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

Gestärkt durch die Krankheit

1518 wütete die Pest in Europa. Auch Zürich blieb nicht von der todbringenden Seuche verschont. Zwingli, der als katholischer Priester in die Stadt kam und als Seelsorger zu den Menschen ging, steckte sich an und erkrankte schwer. Er war schon dem Tod nahe, aber überstand die Krankheit und wurde wieder gesund. Rückblickend betrachtete er die Genesung von seiner Krankheit als Stärkung seines Glaubens. Mit neuer Kraft und neuem Gottvertrauen machte er sich ans Werk, Zürich menschenfreundlich zu gestalten.

Nicht jede Krankheit verläuft positiv. Viele Menschen sind damals an der Pest gestorben. Aber diese Geschichte zeigt uns: Krankheit und Leid müssen nicht mit Selbstmitleid und Verzweiflung einhergehen, sondern können Menschen auch dazu motivieren, ihr Leben verstärkt in den Dienst anderer Menschen zu stellen.