Betteln verboten

Ulrich Zwingli war ein großer evangelischer Theologe. Er hat vor 500 Jahren in der Schweiz entscheidend dazu beigetragen, diese Kirche aufzubauen. Auf seinen Spuren war Thomas Hennefeld mit Journalisten unterwegs.

Morgengedanken 9.10.2018 zum Nachhören:

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Vor einigen Tagen führte eine Pressereise zu den Ursprüngen der evangelisch-reformierten Reformation nach Zürich. „Kommt her alle, die ihr mühselig und beladen seid“. Dieses Wort Jesu aus dem Matthäusevangelium war der Leitspruch des Reformators Ulrich Zwingli.

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

Armut bekämpfen

„Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie Kirche für andere ist. So hat es im 20. Jahrhundert der evangelische Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer formuliert.“ Ulrich Zwingli hat in diesem Geist vor 500 Jahren begonnen, die Stadt Zürich zu reformieren. Das Betteln wurde verboten, wer arbeiten konnte, sollte auch arbeiten, aber für alle anderen Bedürftigen sollte die Gemeinschaft sorgen. Gleichzeitig bemühte sich Zwingli durch Maßnahmen der Umverteilung, die Kluft zwischen Armen und Reichen zu verkleinern. Diese Vorhaben wurden Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt.

Das Evangelium Jesu ernst zu nehmen heißt auch heute nicht nur zu beten, in der Bibel zu lesen und in die Kirche zu gehen, sondern auch dafür zu sorgen, dass nicht die Armen bekämpft werden, sondern die Armut.