Weltspartag

Heute ist nicht nur evangelischer Reformationstag oder Halloween, sondern auch Weltspartag. Volle und halbvolle Kassen werden geleert und das ein oder andere Werbegeschenk von Banken wird ausgetauscht.

Morgengedanken 31.10.2018 zum Nachhören:

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Den Weltspartag habe ich als Kind geliebt – und Sie? Geschenke konnte man nie genug bekommen: Da gab es Frisbees oder Lego-Autos als Belohnung für die volle Sparbüchse. Und so habe ich einmal in der Weltsparwoche meine Büchse gleich mehrmals gefüllt und bei der Bank abgegeben. Natürlich nur bis zu jenem Tag, an dem ich von einer Bankangestellten darauf aufmerksam gemacht worden bin, dass man ja das ganze Jahr über sparen könne.

Martin Fenkart
ist Pastoralamtsleiter der katholischen Kirche Vorarlberg

Übertragungseffekt

Der Weltspartag bringt mich heute aber noch auf ganz andere Gedanken, denn Sparen hat viele Facetten. Im Blick auf die knapper werdenden Ressourcen an Energie und Wasser, treffe ich heute die kleine Entscheidung, kürzer zu duschen. Das ist mein Beitrag zur Weltsparwoche. Darüber hinaus bin ich sicher, dass man im Leben wenig Freude gewinnt, wenn man beim Schenken spart.

Dazu gibt es auch wissenschaftliche Studien. Da wird vom Übertragungseffekt gesprochen: Wer z. B. auf der Straße ein Geldstück findet, bei dem wird die eigene Hilfsbereitschaft stimuliert. Wer eine kleine Freundlichkeit in die Welt sendet, kann davon ausgehen, dass sie sich positiv verbreitet. Vielleicht lassen auch Sie heute ein kleines Geldstück irgendwo liegen und geben dem Experiment eine Chance, dass sich gute Taten geheimnisvoll vermehren können.