Der Wunsch nach einer guten Sterbestunde

Auch - aber nicht nur - in den Nachrichten ist immer wieder Schlimmes zu hören: Verkehrsunfall, schwere unheilbare Krankheit, Katastrophen. Da stellt sich die Frage, wie wird es weitergehen mit der Welt oder mit dem eigenen Leben?

Morgengedanken 12.11.2018 zum Nachhören:

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In dieser Woche habe ich mir vorgenommen, jeden Tag in der Früh die Bibel irgendwo aufzuschlagen und über den ersten Vers, der mir ins Auge springt, nachzudenken.

Bernhard Pelzl
ist Professor für Medienwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz und römisch-katholischer Diakon

Sorgen um die Enkelkinder

Matthäus, Kapitel 24, Vers 35: „Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. Den Tag aber und die Stunde kennt niemand“, sagt Jesus. Tatsächlich meinen viele Menschen zwar nicht den Tag und die Stunde, aber zumindest das Jahrzehnt zu kennen, an dem die Welt untergeht. Vielleicht so um das Jahr 2100, wenn die Temperatur um bis zu 6 Grad gestiegen ist und viele Küsten überflutet wurden wegen der Polareis- und Gletscherschmelze. – Mein persönlicher Weltuntergang wird sicher viel früher sein, und egal, wie es mir dann gerade geht, er wird mich überraschen. Für mich ist nicht wichtig, wann ich sterbe, sondern wie, und deshalb bete ich oft um eine gute Todesstunde. Das macht mir die Angst vorm Sterben kleiner.

Und ich denke, ich muss auch was tun für meine gute Sterbestunde: mindestens die Kleinigkeiten, die ich als begrenzter Mensch tun kann, um nicht zu einer Klimakatastrophe beizutragen. Sonst kann meine Todesstunde nicht gut werden. Ich müsste mir zu viel Sorgen machen um meine Enkelkinder.