1918: Das Ende von Thron und Altar

Themen: Der Heilige Martin von Tours; Kardinal Piffl und die Gründung der Republik; Feuertempel in Aserbeidschan, Bibelessay von Josef Schultes

Der Heilige des Teilens und der Solidarität – Über Martin von Tours

Das Ganslessen und die Laternenumzüge - das sind jene Brauchtümer, die am häufigsten mit Martin von Tours in Zusammenhang gebracht werden, dessen Fest in der römisch-katholischen Kirche am 11. November gefeiert wird, der aber auch in der evangelischen, anglikanischen, orthodoxen Kirche – und in weiteren christlichen Kirchen verehrt wird. Geboren wurde er vor mehr als 1.700 Jahren in Steinamanger/Szombathely im heutigen Ungarn und er starb am 8. November 397 als Bischof von Tours (Frankreich) im Alter von etwa 80 Jahren. Begraben wurde er am 11. November.

Lebenskunst
Sonntag, 11.11.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Bischof Martin war der Erste, der als Nicht-Märtyrer heiliggesprochen wurde. Er ist der Landespatron des Burgenlandes und der Namenspatron der Diözese Eisenstadt. – Gestaltung: Maria Harmer

Der Kardinal des Umbruchs - Friedrich Gustav Piffl und die Gründung der Republik 1918

Vor genau 100 Jahren - am 11. November 1918 - hat Kaiser Karl I. auf „jeden Anteil an den Staatsgeschäften verzichtet“. Damit war aber der Weg frei für die Ausrufung der Republik „Deutschösterreich“ (wie sie ursprünglich heißen sollte) am Tag darauf - am 12. November 1918.

Seit Jahrhunderten war die römisch-katholische Kirche durch das berühmte „Bündnis von Thron und Altar“ mit der Staatsform an sich und mit der Dynastie der Habsburger im Besonderen untrennbar verbunden gewesen. Im Herbst 1918 stellt sich die Kirche dann sehr rasch auf die neuen Gegebenheiten ein.

Eine Schlüsselrolle spielt dabei der damalige Erzbischof von Wien, Kardinal Friedrich Gustav Piffl. Zum 100. Jahrestag der Ausrufung der Republik ein Porträt dieses vielseitigen Kirchenmannes von Markus Veinfurter.

Atashgah: Ein Feuertempel erwacht – Uraltes Heiligtum in Aserbaidschan

30 Kilometer außerhalb von Baku, der Hauptstadt des Kaukasusstaates Aserbaidschan, liegt der Tempel von Atashgah. Er ist auf riesigen Felsen errichtet, durch deren Spalten Erdgas an die Oberfläche trat. In der historischen Überlieferung wird von sieben Flammen berichtet. Die größte wurde in Stein gefasst und war eine Pilgerstätte. In vorchristlicher Zeit und bis ins Mittelalter hielten hier vermutlich Zoroastrier – also Anhänger jener von Zarathustra im persischen Raum gestifteten monotheistischen Religion - ihre Feuerzeremonien ab. 1745 errichteten hinduistische Mönche an derselben Stelle ein Kloster. Der Tempel von Atashgah, direkt an der Seidenstraße gelegen, entwickelte sich zu einem Zentrum für Pilger. Als im späten 19. Jahrhundert eine intensive Ölförderung einsetzte, erloschen infolge des unterirdischen Druckabfalls die Flammen und die Mönche verließen das Heiligtum. Seit 1883 fanden dort keine religiösen Zeremonien mehr statt.

Am 30. September 2018 aber geschah etwas Außergewöhnliches: Fünf indische Yogis aus dem Himalaya, vier Männer und eine Frau, besuchten Atashgah in Begleitung des spirituellen Lehrers Bharat Thakur und hielten dort eine traditionelle Feuerzeremonie ab. Nach 135 Jahren wurde so der Tempel wieder Schauplatz einer religiösen Feier. Sabine Nikolay war dabei und berichtet von dem Ereignis.

Gott sorgt für seinen Propheten – Bibelessay zu 1 Kön 17, 10 - 16

In den römisch-katholischen Messfeiern wird heuer am 32. Sonntag im Jahreskreis eine Geschichte aus dem Ersten Testament, der hebräischen Bibel, gelesen, die zwar meist „Die Witwe von Sarepta“ genannt wird, in deren Zentrum aber der Prophet Elija steht. Für LEBENSKUNST erläutert der katholische Theologe und Bibelwissenschaftler Josef Schultes die vielschichtigen Hintergründe dieser Erzählung.

Bibelessay zu 1 Kön 17,10 - 16

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 11.11.2018 zum Nachhören:

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