Ein gutes Spiel

Auch aus Niederlagen, die man erlebt, kann man etwas machen, so Engelbert Guggenberger.

Morgengedanken 24.11.2018 zum Nachhören:

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Nicht immer bin ich heil vom Berg zurück gekommen. Am 23. Juli 2015 erlitt ich am Heiligkreuzkofel in den Dolomiten einen schweren Bergunfall, bei dem ich mir einen Trümmerbruch am rechten Unterschenkel zuzog. Mehr als ein Jahr dauerte die Rekonvaleszenz, die Gott sei Dank mit einer Heilung abgeschlossen werden konnte.

Engelbert Guggenberger
ist Administrator der katholischen Diözese Gurk-Klagenfurt

Gutes Spiel mit schlechtem Blatt

In den langen Monaten der Verunsicherung und des Zuwartens begannen sich in mir Fragen rund um das Klettern und seinen Stellenwert in meinem Leben zu formulieren. Je eindringlicher ich diesen Fragen nachging, desto mehr spürte ich, dass mir das alpine Klettern etwas vermittelt, was ich mir auf keine andere Weise im Leben aneignen könnte.

Als mir dann auch noch von meiner Mitwelt signalisiert wurde, dass die Schilderung meiner Erfahrung von allgemeinem Interesse wäre, nutzte ich die Stunde der Niederlage und verfasste ein Buch, so ganz nach einem Wort von Robert Luis Stevenson, dem Autor des Abenteuerklassikers Die Schatzinsel, der sagt: Es geht im Leben nicht darum, gute Karten zu haben, sondern mit einem schlechten Blatt ein gutes Spiel zu machen.

Buchhinweis:

Engelbert Guggenberger, „In der Vertikale. Was mich zwischen Himmel und Erde hält“, Verlag Styria