Joseph
Morgengedanken 15.12.2018 zum Nachhören:
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Ich gebe zu. Ich freu mich über meinen zweiten Vornamen: Josef. Je älter ich werde, desto mehr wird er mir zum Vorbild – dieser zurückhaltende, stille und doch starke Mann. Kein Mann großer Worte; zumindest sind keine überliefert und bekannt.
Georg Schärmer
ist Caritasdirektor der Diözese Innsbruck
Ein Mannsbild
In der Weihnachtkrippe fliegen Hirten, Ochs und Esel mehr Aufmerksamkeit und Sympathien zu als ihm. Ein Mann der beherzten Tat und klaren Parteinahme, wenn es darum geht, Bedrohten zu helfen. Ein Mann, der seinen Träumen glaubt, ja ein unerschütterliches Gottvertrauen an den Tag legt. Einer, der mit den Anvertrauten durch Dick und Dünn geht, ins Ausland flüchtet und nach Jahren zurück kehrt und eine neue Existenz aufbaut. Ein Mannsbild mit Vorbildwirkung. Ich glaube auch für Jesus, seinen angenommen Sohn.
Über Jahrhunderte hinweg war es für Männer in unserem Land eine Ehre, seinen Namen als zweiten Vornamen zu tragen. Eigene „Josef-Vereine“ widmeten sich Notleidenden und Ausgegrenzten. Manchmal wünsche ich mir eine Renaissance dieser Bewegung.