Meilensteine im Leben

Silvester ist eine Zäsur im Jahr: Altes geht zu Ende - Neues steht ins Haus. Das kann schon auch beunruhigend wirken.

Morgengedanken 31.12.2018 zum Nachhören:

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Heute ist der letzte Tag des Jahres. Im Grunde ist es ja ein ganz normaler Tag, denn jeder Tag kann ein letzter Tag im Jahr sein, je nachdem, wie man zählt. Aber auf den 31. Dezember haben sich die meisten Menschen geeinigt. Freilich nicht alle: Das jüdische Jahr beginnt heutzutage im Herbst, in biblischer Zeit begann das Jahr mit dem Nisan im Frühjahr.

Marco Uschmann
ist evangelischer Theologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Die Saat“

„Bis an der Welt Ende“

Menschen brauchen anscheinend so etwas wie Meilensteine im Leben, damit sie Orientierung finden können. So dient Silvester dazu, zurückzublicken und seit Tagen schon haben Jahresrückblicke im Radio und Fernsehen Hochkonjunktur. Es erstaunt mich immer wieder, wie viel geschehen ist im vergangenen Jahr und ich gestehe, dass ich das meiste davon vergessen hatte. So machen mir zumindest Jahresrückblicke auch Freude – sie zeigen ein bisschen, wie die Zeit vergeht und dass so manches, was ich damals als dramatisch empfunden habe, im Rückblick doch recht harmlos ist. Sie schaffen damit ein wenig Distanz zu dem, was einem so widerfährt im Leben und man erkennt, dass vieles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht ist. Das könnte helfen, wenn einem wieder einmal etwas geschieht, das sich zunächst anfühlt wie eine mittlere Katastrophe.

Helfen kann dann auch die Zusage Gottes, dass wir nicht allein durchs Leben gehen. „Ich bin bei euch alle Tag bis an der Welt Ende“ wird von Jesus in der Bibel überliefert. Heute geht zunächst einmal 2018 zu Ende, Jesu Begleitung, da bin ich ganz sicher, geht aber weiter.