Gute Vorsätze

Alles soll anders, besser werden im neuen Jahr. Das wünschen sich viele und nehmen sich auch vor, das ihre dazu beizutragen. Doch nicht immer lassen sich diese Projekte auch in die Tat umsetzen.

Morgengedanken 3.1.2019 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Heute ist der dritte Tag im neuen Jahr. Und damit der gefährlichste für die guten Vorsätze, die sich viele Zeitgenossen vorgenommen haben zum Jahreswechsel. Meist sind es die Spitzenreiter wie mehr Sport, weniger oder besseres Essen, nicht mehr rauchen. Das alles ist sinnvoll und auf jeden Fall erstrebenswert.

Marco Uschmann
ist evangelischer Theologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Die Saat“

Das eigene Scheitern

Aber am dritten Tag zeigt sich dann doch, dass so mancher hehre Vorsatz zu hoch gegriffen war. Und dann sind die Frustration und der Ärger umso größer, weil man wieder einmal gescheitert ist. Dabei ist es ganz einfach, nicht schwach zu werden, sondern die guten Vorsätze einzuhalten. Die meisten Menschen nämlich scheitern daran, dass sie sich zu hohe Ziele gesteckt haben. So ist es vielleicht hilfreich, im nächsten Jahr – vielleicht beim selben guten Vorsatz – die Ziele etwas niedriger zu stecken. Allen aber, die heuer gescheitert sind, hilft vielleicht der Gedanke, dass Scheitern zum Menschsein dazugehört. Und auch wenn das nahe liegt, ist das erst die halbe Wahrheit. Denn ganz wichtig dabei ist, dass man barmherzig mit sich selber umgeht.

Dazu passt das berühmte Doppelgebot der Liebe aus der Bibel: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Freilich in diesem Fall mit Blick auf den zweiten Teil des Gebots: Nämlich sich selbst zu lieben. Dann fällt es leichter, das eigene Scheitern zu akzeptieren. Vielleicht hilft diese Barmherzigkeit mit sich selber ja auch in der einen oder anderen Situation im kommenden Jahr. Wichtig jedenfalls scheint mir, hier keine Härte sich selbst gegenüber zu beweisen. Sondern Liebe.