„Suche Frieden und jage ihm nach“

Vier Tage ist es jetzt alt, das neue Jahr. Schön langsam hat man sich daran gewöhnt, dass jetzt 2019 ist. Mit jedem neuen Jahr ist in den evangelischen Kirchen auch eine Art Auftrag verbunden - was es damit auf sich hat, das erklärt jetzt Marco Uschmann.

Morgengedanken 4.1.2019 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Es ist schön, das Jahr mit einem Bibelvers zu beginnen. In den evangelischen Kirchen begleitet ein solcher Satz die Menschen das ganze Jahr hindurch. Für 2019 stammen die Worte aus Psalm 34 und lauten: „Suche Frieden und jage ihm nach“.

Marco Uschmann
ist evangelischer Theologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Die Saat“

Auf dem Weg

Wenn die Bibel von „Schalom“ spricht – also Friede, dann meint sie nicht nur „nicht streiten“ oder die Abwesenheit von Gewalt oder Krieg. Schalom ist sozusagen allumfassend und meint das Leben mit Haut und Haaren. Vor allem aber meint „Schalom“ den Frieden Gottes. Zu diesem Frieden Gottes gehören Sicherheit und Ruhe, aber auch Gesundheit und Freude. Also Zufriedenheit – in diesem Wort steckt ja auch das Wort Frieden – an Leib und Seele. Wer würde das nicht unterschreiben? Fragt sich nur, warum so wenig Frieden herrscht in der Welt aber auch rund um uns herum.

Das mag daran liegen, dass Frieden nicht einfach nur ein Zustand ist. Vielmehr zählt auch der Weg dorthin oder besser: Auf dem Weg zum Frieden wird schon Frieden. Das ist viel einfacher, als es sich anhört. Die Bibel erzählt viel davon, nicht nur in Psalm 34. Immer dann, wenn Jesus sich etwa den Menschen zuwendet, dann ist Gott auf dem Weg zum Frieden. Und wenn Menschen sich in seinem Namen einander zuwenden, zuhören, einander zuneigen, immer dann wird ein Stückchen mehr Frieden. Man kann das „dem Frieden nachjagen“ nennen oder auch anders. Viel wichtiger ist, dass man diesen Weg geht. Auch wenn es kleine Schritte sind auf dem Weg ins neue Jahr und durch das Jahr hindurch.