Über die Zeit

Der heutige Dreikönigstag gilt als der Abschluss der weihnachtlichen Festzeit. Doch jahrhundertelang war dieses kirchliche Fest auch der offizielle Jahresbeginn – und das hat bis heute in den Messtexten seine Spuren hinterlassen.

Morgengedanken 6.1.2019 zum Nachhören:

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Wussten Sie, dass bis in das 17. Jahrhundert in weiten Teilen Europas der 6. Jänner, also der heutige Tag, als Jahresbeginn galt? Erst 1691 wurde durch Papst Innozenz XII. der 1. Jänner als Neujahrstag festgesetzt.

Michael Max
ist Rektor des Bildungszentrum St. Virgil in Salzburg

Neue Orientierung

Bis heute gibt es in der Liturgie des Dreikönigtages den Brauch, die Termine aller beweglichen Feste des neuen Jahres öffentlich im Gottesdienst zu verkünden. Ein frühchristliches „save the date“ sozusagen. Am Beginn von allem aber steht die weihnachtliche Botschaft, dass Gott sich nicht zu schade ist, seine Liebe im Kind von Bethlehem und im Mann aus Nazareth menschlich werden zu lassen.

Darüber staunen die drei Weisen, davor beugen sie ihre Knie, ihm schenken sie mit ihren Gaben – Gold, Weihrauch und Myrrhe - letztlich sich selbst. Aus dem Orient kamen sie, so erzählt es das Matthäusevangelium am heutigen Tag. Die Begegnung mit dem göttlichen Kind gab ihrem Lebensweg eine neue Orientierung. Auch wir brechen auf in ein neues Jahr. Woran möchten Sie die kommenden 365 Tage orientieren?