Jahreszahlen

Dass die Zeit und die Jahre unaufhörlich verrinnen, das wird uns gerade rund um den Jahreswechsel immer wieder deutlich vor Augen geführt. Wir zählen ja immerhin das schon das Jahr 2019 nach Christi Geburt. Doch in anderen Kulturen wird und wurde das anders gemacht – da sind andere Personen die Markierung für die jeweiligen Jahre.

Morgengedanken 9.1.2019 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Im alten Rom erzählte man den Gang der Jahre mit den Namen der Träger der höchsten Staatsämter. Das waren zunächst die Konsuln, dann waren es die Kaiser, die zu den Garanten eines geordneten und verlässlichen Verlaufes der Zeit wurden – oder es zumindest hätten sein sollen.

Michael Max
ist Rektor des Bildungszentrum St. Virgil in Salzburg

Von Gestern zu Heute

Für die Römer gab es aber auch noch einen tiefer liegenden Moment, von dem die Zeitrechnung ausging: „Ab urbe condita“, „von der Gründung der Stadt an“ konnte man ebenfalls die Jahre zählen. Wenn man die alten Berechnungen fortführt, dann wäre das nun schon 2772 Jahre her. Die Gründung der Stadt Rom ist eine Legende, die erzählt von Mars und Venus, von Krieg und Liebe. Und der Geschichte von Romulus und Remus, von Identität und Abgrenzung.

Diese Spannung ist sozusagen ein Anfang, der mitgeht durch die Jahrhunderte, und wer immer Verantwortung trägt für Rom, muss ihr gerecht werden. Auch unsere Heimat kennt in ihrer Herkunft so manche Legende. Sie erzählen nicht einfach nur ein Gestern, sondern helfen ein Heute deuten!