Pfarrzusammenlegung wider Willen

Themen: Papst Franziskus in Abu Dhabi; Pfarrzusammenlegung in der Erzdiözese Wien; Der Ethikunterricht kommt

Erklärung der Brüderlichkeit – Papst Franziskus in Abu Dhabi

Mit seiner Reise nach Abu Dhabi und damit in die Vereinigten Arabischen Emirate hat Papst Franziskus gewissermaßen Geschichte geschrieben, denn er ist das erste Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, das die Arabische Halbinsel besucht hat. Der Dialog mit dem Islam stand im Fokus seiner Reise und ist auch ein Schwerpunkt seines Pontifikates.

Praxis
Mittwoch, 6.2.2019, 16.05 Uhr, Ö1

Einer der Höhepunkte war die gemeinsame Unterzeichnung einer Erklärung der Brüderlichkeit mit dem Großimam der islamischen Al Azhar-Universität von Kairo, Ahmad Al Tajjib - Brüderlichkeit im wahrsten Sinn des Wortes, denn ausschließlich Männer waren an dieser Erklärung beteiligt, ebenso wie an den wichtigsten Begegnungen im Verlauf der Reise. Als Meilenstein galt das interreligiöse Zusammentreffen von Vertretern nicht nur des Christentums und des Islam, sondern auch des Judentums und anderer Religionen, bei der vor etwa 500 hohen Vertretern der Religionen besagte Erklärung der Brüderlichkeit unterzeichnet wurde. Sie enthält einen Appell zum Frieden zwischen den Religionen, ebenso wie zwischen Nationen, Völkern und Kulturen und die Verpflichtung, sich gemeinsam gegen religiös verbrämten Extremismus einzusetzen. - Gestaltung: Mathilde Schwabeneder

Pfarrzusammenlegung wider Willen – Problemprojekt „Muttergottes im Augarten“

Es war eine kühne Vision und es ist immer noch ein Monsterprojekt der Erzdiözese Wien: Innerhalb von zehn Jahren - von 2012 bis 2022 - sollen vier Fünftel der 660 Pfarren in größeren pastoralen Einheiten zusammengefasst sein, in Pfarrverbänden oder als „Pfarren neu“. In der Erzdiözese spricht man von einer Strukturreform in großem Stile, in ebenso großem Tempo. Dem Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, ist diese Restrukturierung ein besonderes Anliegen. Mittlerweile gibt es einige sehr positive Beispiele, ebenso wie einige weniger gelungene für diesen Prozess der Pfarrzusammenlegungen.

Darüber hinaus gibt es auch Fälle, in denen – so scheint es – alles schiefläuft, wie in jenem der Kirche „Muttergottes im Augarten“ am Wiener Gaußplatz. 2015 wurde begonnen, die Pfarre mit ihren umtriebigen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Großraumpfarre „Zu allen Heiligen“ einzugliedern. Gut drei Jahre später fällt die Bilanz am Augarten alles andere als gut aus: Schließung des interkulturellen Pfarr-Kindergartens und Kinderhorts, mehr als 1000 Unterschriften gegen „Fremdbestimmung“, keine oder schlechte Kommunikation. Die Situation ist verfahren. Ein vor kurzem angestoßenes Begleit- und Mediationsverfahren der Erzdiözese Wien gibt den Betroffenen jetzt aber Hoffnung. Kerstin Tretina berichtet über eine Zusammenführung wider Willen und mögliche Lösungen.

Vom Schulversuch zum Regelunterricht – Der Ethikunterricht kommt

Der von der österreichischen Regierung geplante Ethikunterricht rückt immer näher: Nachdem Bildungsminister Heinz Faßmann in der ORF-Sendung „Hohes Haus“ kürzlich darüber gesprochen hatte, dass auch Gewaltprävention, der Umgang mit Aggressionen und das Zusammenleben von Mann und Frau Teil eines solchen Ethikunterrichts sein sollten, geht es nun konkret darum, wie der geplante Ethikunterricht inhaltlich gestaltet werden soll. Diese Themen sollen jedoch auch im konfessionellen Religionsunterricht ausreichend Platz einnehmen, geht es nach dem Bildungsminister. Und: Der Ethikunterricht soll nur für jene Schüler/innen verpflichtend sein, die nicht an einem konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen.

Vertreterinnen und Vertreter des Religionsunterrichtes stehen dem Anliegen grundsätzlich positiv gegenüber und wollen die Entwicklungen beobachten. - Gestaltung: Isabella Ferenci

Moderation: Judith Fürst

Praxis 6.2.2019 zum Nachhören:

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Mehr dazu:

Papst feierte in Abu Dhabi Messe unter freiem Himmel
(religion.ORF.at/AFP/dpa/KAP; 5.2.2019)