Niederlagen einstecken

„Hinfallen – aufstehen – Krone richten – weitergehen“. Die Aussage dieses sehr beliebten Spruchs war in gewisser Weise auch schon Thema bei den Wüstenvätern in Ägypten.

Morgengedanken 21.2.2019 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Von klein auf werden wir dazu angehalten, dass alles funktioniert: Du musst in der Schule erfolgreich sein und später dann unbedingt all das erreichen, was du dir vornimmst. Wenn etwas nicht nach den eigenen Vorstellungen läuft, ist das ein Unglück – etwas, das nicht hätte passieren sollen.

Pater Bernhard Eckerstorfer
ist Benediktiner und Novizenmeister im Stift Kremsmünster

Scheitern kann zum Segen werden

Von den Wüstenvätern können wir lernen: Manchmal musst du Hindernisse einfach akzeptieren, Niederlagen einstecken, Dinge aushalten. Und dann weiter gehen. Die Mönche der frühen Kirche haben erfahren: Was von dir nicht gewollt oder geplant ist, kann dich oft weiter bringen als das, was nach deinem eigenen Willen geschieht. Sie versuchten, schlimme Ereignisse als Anruf Gottes zur Umkehr zu deuten. Aus Niederlagen kannst du lernen, und ein Scheitern kann manchmal sogar zum Segen werden.

Dass gerade diese Spiritualität der Wüstenmönche auch uns heute etwas geben kann, merke ich immer wieder im Umgang mit jungen Menschen. So schrieb mir eine Maturantin unseres Stiftsgymnasiums im Rückblick auf ihre Schulzeit: „Zufriedenheit misst sich an der Einstellung, nicht an dem, was man hat. Rückblickend erkenne ich, dass Dinge, die mir schrecklich und unlösbar schienen, sich auf einem anderen Weg genau zu dem fügten, was für mich das Beste war.“