Marianne Stöger und Margit Pissarek

Traditionell sammelt die Katholische Frauenbewegung Österreich am Aschermittwoch für ihre weltweiten Frauenprojekte Spenden für die Aktion Familienfasttag. Frauenprojekte werden in über 100 Ländern der Erde unterstützt. Eines der ersten Projekte war in Korea. Zwei Tirolerinnen setzten sich dort mit großer Hingabe für die Pflege von Leprakranken ein.

Morgengedanken 6.3.2019 zum Nachhören (bis 5.3.2020):

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Kennengelernt habe ich Marianne Stöger vor vier Jahren bei einer Ausstellung. Eine ältere Dame spricht mich auf meine Arbeit bei der Katholischen Frauenbewegung an. Marianne Stöger ist Ordensfrau und gemeinsam mit ihrer Mitschwester Margit Pissarek lebte sie von 1962 bis 2005 auf einer koreanischen Leprainsel. Menschen, die an Lepra erkrankten, wurden ausgesetzt, sie mussten weitab von menschlichen Siedlungen leben. Lepra galt als ansteckend und vererbbar.

Barbara Haas
ist Leiterin des Bildungshauses St. Michael in Innsbruck

Leben im Dienst für Kranke

Margit und Marianne treten nach ihrer Ausbildung zu Krankenschwestern in einen Orden ein. Die jungen Tirolerinnen reisen ins ferne und fremde Korea und pflegen dort über Jahrzehnte Lepraerkrankte. Die Schwestern wissen, Ursachen für Neuerkrankungen sind fehlende Hygiene, Unterernährung, ein geschwächtes Immunsystem, und Lepra wird nicht vererbt. Marianne und Margit hatten keine Angst vor Berührungen mit den Erkrankten, sie wuschen mit bloßen Händen die Wunden, ließen Nähe zu und heilten durch Begegnung und Berührung ganz in der Nachfolge Christi.

Ehemalige Patienten sagen: „Sie haben uns wie Menschen behandelt.“ In Korea gelten beide als Engel, sind vielfach ausgezeichnet und wurden von Korea für den Nobelpreis vorgeschlagen. Ich bewundere die beiden stillen Mitarbeiterinnen Gottes, die ihr Leben ganz in den Dienst für Kranke gestellt haben.