Freund des Lebens

Am wohlsten fühlt man sich in der Regel dort, wo das Umfeld freundlich ist. Das gilt für Familie und Arbeitswelt ebenso wie für den Glauben.

Morgengedanken 11.3.2019 zum Nachhören (bis 10.3.2020):

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„Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast. Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens“, lese ich im Buch der Weisheit, im Alten (Ersten) Testament im 11. Kapitel. Überschrieben ist dieser Abschnitt mit dem Titel „Gottes Art zu strafen“.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Mich selbst annehmen

Da wird eingangs überaus bildreich und höchst dramatisch geschildert, wie Gott mit wuterfüllten und Feuer speienden Tieren die Menschen strafen könnte. Aber das tut Gott nicht, erzählt mir diese Stelle: „Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, und siehst über die Sünden der Menschen hinweg. ... Du liebst alles, was ist, und schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens.“ (Weish 11,23.24.26)

So ist Gott kein strafender sondern einer, dessen Grundeinstellung „Erbarmen“ ist. Wie er, soll auch ich ein Freund des Lebens sein. Das geschieht vor allem dann, lese ich im 11. Kapitel, wenn ich mich selbst so annehme, wie ich bin, wie er, Gott, mich geschaffen hat. Mich selbst annehmen, weil Gott mich liebt, daran arbeite ich Tag für Tag.