Das vierte Gebot

Warum nicht einmal die Dinge ganz anders betrachten? Von einer anderen Seite? Diesen Versuch macht Monika Slouk heute in den Morgengedanken – und sie hat sich dafür eine ganz besondere Anweisung aus der Bibel ausgesucht.

Morgengedanken 21.3.2019 zum Nachhören (bis 20.3.2020):

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Du sollst Vater und Mutter ehren!, gebietet das vierte der zehn Gebote. Ich finde, das übersieht etwas. Nämlich, dass die Kinder das meiste von ihren Eltern abschauen.

Monika Slouk
ist Moderatorin, Kommunikationstrainerin und Pressesprecherin der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare

Ein großes Wort

Es wäre also nachhaltiger, wenn das vierte Gebot sagen würde: Du sollst Sohn und Tochter ehren! Denn die Eltern zeigen ihren Kindern, wie das Ehren geht, nicht umgekehrt. Wie soll denn ein Kind lernen zu ehren, wenn es nie geehrt wurde? Mit Ehren meine ich nicht Lobhudelei, die manipuliert oder schleimt.

Ehren – das ist ein großes Wort. Ich ehre mein Kind. Das heißt, ich nehme es ernst. Ich respektiere, dass es nicht ein Körperteil von mir ist oder meine Puppe, sondern ein vollkommen eigener Mensch. Mit diesem Menschen gehe ich ehrfurchtsvoll um. Ja, andächtig. Damit es mir wohlergehe und ich lange lebe, wie es in den Geboten heißt.