„Geschwister mit allen Menschen“

Maria-Andreas Weissbacher hat die besondere Aufgabe, sich dem interreligiösen Dialog zu widmen, heute spricht sie von einem Gott, der sich allen Menschen gleichermaßen öffnet, ohne eine bestimmte Religion in den Mittelpunkt zu stellen.

Morgengedanken 6.5.2019 zum Nachhören (bis 5.5.2020):

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Ein Krafttrainer aus dem Iran teilte mit mir wichtige Erfahrungen seines Lebens. Er bekennt sich zum Sufismus, der mystischen Form des Islam. Diese Form ist im Iran nicht erlaubt, er wurde verfolgt und musste flüchten.

Sr. Maria-Andreas Weissbacher
ist Leiterin des Referates für interreligiösen Dialog und Missionsschwester vom Kostbaren Blut im Kloster Wernberg in Kärnten

Ein wunderbarer Weg

“Ich hatte früher keine Religion. Das staatliche System bei uns verlangt zwar, offiziell sich dazu zu bekennen, aber mit einem persönlichen Glauben hatte das nichts zu tun. Vor einigen Jahren durfte ich eine Gruppe von Menschen kennenlernen, die von einem Gott sprechen, der für alle Menschen Frieden und Wohlergehen will, der allen Menschen gleichermaßen sein Wohlwollen zukommen lässt. Diese Menschen stellen keine Religion über eine andere, ja sie verstehen sich als Geschwister mit allen Menschen – in ihrem Sprechen und Handeln habe ich das wirksam erfahren können. Für mich öffnete sich da ein großes Fenster in meinem Inneren.

Ich habe einen guten geistlichen Begleiter gefunden. Er hat mir geholfen, tiefer in den Glauben hinein zu wachsen, das ist ein wunderbarer Weg. Dafür habe ich dann auch viel riskiert. Wenn ich heute bete, fühle ich mich Gott ganz nahe. Ich bete zuerst für jene Menschen, die mir Böses angetan haben, dann für meine Familie, meine Freunde und alle Menschen und dann für mich selbst.