Gegen den Strom schwimmen

In unserer schnelllebigen Zeit ist es manchmal sehr schwierig, sich auf persönliche Beziehungen einzulassen.

Morgengedanken 14.5.2019 zum Nachhören (bis 13.5.2020):

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In Beziehung leben bedeutet heute vielfach gegen den Strom schwimmen, der den Individualismus über die Gemeinschaft stellen will.

Margit Hauft
ist ehemalige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung

„Gemeinsam sind wir stärker“

Soziologische Untersuchungen sprechen einerseits von einer großen Sehnsucht nach Beziehungen, aber auch von einer großen Angst davor, nicht zuletzt der Angst, etwas oder gar sich selbst zu verlieren. Nicht selten wird der Ausweg in eine digitale Beziehungswelt gesucht und gefunden. Soziale Netzwerke boomen, ermöglichen sie doch Kontakte ohne großen Aufwand. Kontakte, die so schnell geknüpft wie abgebrochen werden können, bei denen die Beteiligten sich kaum wirklich zeigen müssen.

Sich auf echte Beziehungen einlassen bedeutet ja schließlich, ein Stück Freiheit aufzugeben zugunsten der Gemeinschaft, bereit zu sein, die eigenen Interessen einzubringen und die des anderen zu beachten. Es heißt auch, von sich Zeit, Raum und Geld, Zuwendung, Treue und Verlässlichkeit einzubringen für etwas, das über die eigenen Interessen hinausgeht. Da braucht es wohl immer wieder Anreize und Erfahrungen wie „gemeinsam sind wir stärker“ oder aber das bekannte „geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freud ist doppelt‘ Freud!“