Kreuzsteine

Besonders im Frühling macht das Spazierengehen Spaß. Und oft kommt man dabei an Wegkreuzen oder Marterln vorbei. Steinerne Zeugen des christlichen Glaubens gibt es auch in anderen Ländern.

Morgengedanken 31.5.2019 zum Nachhören (bis 30.5.2020):

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Gerne erzähle ich Ihnen in dieser Woche einige Eindrücke und Erfahrungen von meiner Armenienreise vor wenigen Tagen.

Jakob Bürgler
ist Bischofsvikar der katholischen Diözese Innsbruck

Blühende Kreuze

Ein besonderes Kulturgut Armeniens stellen die sogenannten Kreuzsteine dar. „Überall in Armenien begegnen einem die eindrucksvollen Kreuze, die in die weichen, bunten Steinblöcke des armenischen Hochlandes geschlagen wurden. Kleine Kreuze, oft kindlich einfach, halb zerfallene, abgebrochene Kreuze und einige meterhohe Felsblöcke mit unglaublich feiner Steinmetzarbeit. Kreuzsteine dienen als Denkmal, als Sinnbild der christlichen Hoffnung, … als Beschützer von Weiden und Quellen und vermutlich erst in zweiter Linie als Grabsteine. Kreuzsteine sind den Armeniern heilig. Sie werden oft ehrfurchtsvoll geküsst, von betenden Händen berührt und wie zu Stein gewordene Gebete still verehrt.“ (Jasmine Dum-Tragut) An die 40.000 solcher Kreuzsteine soll es geben, und jeder ist so einzigartig wie die Hand des Künstlers, der sie geschaffen hat.

Kreuzsteine werden manchmal auch „blühende Kreuze“ genannt. Denn das Kreuz wird nicht mit dem leidenden Christus dargestellt, sondern eingewoben in Blüten oder Trauben, in Verzierungen, in wunderschöne Bänder und beinahe tanzende Motive. Das Kreuz als blühender Baum. Christlicher Glaube will Freude und Lebendigkeit schenken.