Ein Blinder, der Augen geöffnet hat

Themen: Der Friedensaktivist Stefan Matzenberger; Flucht vor Nazis; Neue altkatholische Priesterin Maria Kubin; Bibelessay von Magdalena Holztrattner

Ein Blinder, der Augen geöffnet hat – Zum Gedenken an den Friedensaktivisten Stefan Matzenberger

Der Weltfriedenstag in der katholischen Kirche am 1. Jänner ist mit seinem Namen verbunden, ebenso die Einführung des Zivildienstes in Österreich, oder die Gründung der katholischen Friedensbewegung Pax Christi hierzulande. Die Rede ist von einem beinahe vergessenen Friedensaktivisten aus dem westlichen Mostviertel in Niederösterreich, - dem 1986 verstorbenen Juristen Stefan Matzenberger.

Stefan Matzenberger Friedensaktivist

ORF/Andreas Mittendorfer

Stefan Matzenberger, fast vergessener Friedensaktivist aus dem Mostviertel

Im Zweiten Weltkrieg war er als Soldat schwer verwundet worden, er verlor sein Augenlicht. Danach setzte er sich ein Leben lang für den Frieden ein. Sein Leben und Wirken wird nun in seiner Heimatgemeinde Ertl gewissermaßen wiederentdeckt- und damit in einer Zeit, in der - aufgrund internationaler Spannungen und Konflikte - das Thema Frieden besonders dringend erscheint. Anlässlich seines 100. Geburtstages hat es in Ertl vor kurzem eine große Gedenkfeier für den Friedensaktivisten gegeben. – Gestaltung: Andreas Mittendorfer

Fluchtgeschichte mit Happy End – Ein von Nazis Verfolgter erzählt

Es ist die Erzählung von der jahrelangen zermürbenden Odyssee einer Familie, die vor den antisemitischen Rassegesetzen der Nazis fliehen musste, - von Wien über Südtirol, die Emilia Romagna bis nach Rom. Und teils durch eigenes couragiertes Auftreten, teils durch die mutige Hilfe anderer hat die Familie überlebt. Wovon der mittlerweile 82-jährige Bruno Laufer berichtet, ist beileibe kein Einzelfall. Die Nazis haben Unzählige vertrieben (und wenn sie nicht fliehen konnten, wurden viele von ihnen ermordet). Dennoch ist es wichtig, auch heute noch genau hinzusehen, was damals geschehen ist, denn die Muster von Ausgrenzung, Verfolgung, Sozialcourage und Widerstand sind bis heute vergleichbar. – Gestaltung: Mathilde Schwabender

Von der Psychotherapeutin zur altkatholischen Priesterin – Der Glaubensweg von Maria Kubin

In der römisch-katholischen Kirche gibt es nach wie vor ein zähes Ringen in der Frage der Weihe von Frauen, sei es zu Diakoninnen oder zu Priesterinnen. Derzeit gibt es gerade wieder mehrere Aktionen, die eine Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche fordern, wie etwa die von Deutschland ausgehende Initiative „Maria 2.0“. Zugleich war am 22. Mai auch der 25. Jahrestag der Unterzeichnung des apostolischen Schreibens „Ordinatio sacerdotalis“ (übersetzt: „Die Priesterweihe“) an die katholischen Bischöfe durch Papst Johannes Paul II., mit dem er die Diskussion um eine Priesterweihe für Frauen ein für alle Mal beenden wollte. Er erklärte damals, die Kirche habe keinerlei Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Alle Gläubigen hätten sich endgültig an diese Entscheidung zu halten.

Lebenskunst
Sonntag, 26.5.2019, 7.05 Uhr, Ö1

In der altkatholischen Kirche hingegen, die sich um 1870 aus Protest gegen das Papsttum entwickelt hatte, gibt es Frauen als Diakoninnen und auch als Priesterinnen - seit Ende der 1980er und 90er-Jahre.

Die - wenn man so will - neueste Priesterin in der altkatholischen Kirche in Österreich wurde erst am vergangenen Wochenende in Graz geweiht: Die 54-jährige Psychotherapeutin Maria Kubin. Sie ist damit die sechste altkatholische Priesterin in Österreich.

Warum die Mutter dreier erwachsener Kinder diesen Weg eingeschlagen hat, und warum sie überhaupt von der römisch-katholischen zur altkatholischen Kirche gewechselt ist, unter anderem darüber hat Andreas Mittendorfer mit ihr gesprochen.

An welchen Gott hat Jesus geglaubt? Bibelessay zu Johannes 14, 23 - 29

Einen endgültigen Abschied zu nehmen von einem geliebten Menschen – das gehört wohl zum Schmerzhaftesten im Leben. Dem Autor des Johannesevangeliums, verfasst gegen Ende des 1. Jahrhunderts, dürfte das sehr bewusst gewesen sein. Räumt er doch dem Abschied Jesu von seinen Getreuen breiten Raum ein und lässt dabei sehr viel Tröstliches anklingen. So auch in der Bibelstelle, die am sechsten Sonntag der Osterzeit in den katholischen Kirchen gelesen wird. Einen Essay dazu hat Magdalena Holztrattner für die Lebenskunst gestaltet – sie ist Theologin, Armutsforscherin und Direktorin der katholischen Sozialakademie Österreichs.

Bibelessay zu Johannes 14, 23 – 29

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 26.5.2019 zum Nachhören (bis 26.5.2020)

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