Arche

Von sintflutartigen Regenfällen ist oft die Rede - gerade dieser Frühling hat ja bisher seine nasse Seite eindrücklich unter Beweis gestellt. Die Sintflut - und die Errettung daraus durch Noahs Arche - stehen heute im Zentrum der Morgengedanken.

Morgengedanken 6.6.2019 zum Nachhören (bis 5.6.2020):

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Über den religiösen Zusammenhang hinaus gehören biblische Erzählungen unbestritten zum kulturellen Grundbestand unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, dass sie auch und gerade Kindern in geeigneter Weise erzählt werden. Aber mit welcher Botschaft?

Inge Cevela
ist Kinderbuchexpertin

„Es begann zu regnen...“

Schon wegen der vielen vorkommenden Tiere wird die Geschichte von Noah und seiner Arche besonders gern für Kinder nacherzählt und illustriert. Aber geht es bei der Erzählung vor allem um Gottes Zorn und die Bestrafung der Menschen?

Linda Wolfsgruber schafft eine völlig neue Blickrichtung. Ihr Bilderbuch eröffnet die Handlung mit dem Satz „Es begann zu regnen …“. Im Folgenden bewegen sich Tiere quer über die Doppelseiten, erst wenige, dann mehr, immer eiliger, wohl auch hier paarweise, aber in einem ziemlichen Drunter und Drüber, Vorder und Hinter, so dass man beim Betrachten der Bilder immer auf der Suche ist: Neben Elefanten, Löwen und Giraffen sind es auch Hund und Katz, Regenwurm und Mistkäfer. Fische und Vögel gehören ebenso zu diesem großen Ganzen, sie alle haben dasselbe Ziel: Die Arche – Symbol für Zuflucht und Rettung. Im letzten Bild leuchten unzählige Augenpaare im dunklen Bauch der Arche, während sich darüber ein leuchtender Sternenhimmel spannt. Das wahrlich furiose Finale endet entschieden mit der Botschaft: „… und alle wurden gerettet.“

Buchhinweis:

Linda Wolfsgruber, „Arche“, Verlag Tyrolia