Urknall und Schöpfergott

Themen: Die biblische Schöpfungsgeschichte verstehen; Ein Befreiungstheologe im 17. Jahrhundert; Die Ahmadis; Bibelessay von Elisabeth Birnbaum

Urknall und Schöpfergott – Die biblische Schöpfungsgeschichte verstehen

Naturwissenschaft und Religion - das beschreibt für viele noch immer einen unüberbrückbaren Gegensatz. Und wenn etwa gläubige Christinnen und Christen da und dort den so genannten „Schöpfungsbericht“ in der Bibel (Buch Genesis) wieder ziemlich wörtlich verstanden wissen wollen, dann scheint sich dieser Verdacht klar zu bestätigen. Auf der anderen Seite: Wenn sich gläubige Christinnen und Christen für den Klimaschutz engagieren, dann berufen sie sich auf dieselben biblischen Erzählungen. Und die Geschichte mit Eva, dem Apfel und der Schlange stiftet sowieso ewig Verwirrung.

Buchhinweis:
Hubert Philipp Weber, „Und Gott segnete sie: Die Schöpfungsgeschichte verstehen“, Verlag Grunewald

Der katholische Theologe Hubert Philipp Weber, Lehrbeauftragter an der Universität Wien und theologischer Referent des Erzbischofs von Wien, hat sein aktuelles Buch diesem Thema gewidmet. „Und Gott segnete sie“, lautet der Titel: „Die Schöpfungsgeschichte verstehen“. Markus Veinfurter hat es sich angesehen und mit Hubert Philipp Weber gesprochen.

Ein Befreiungstheologe im 17. Jahrhundert – Der Jesuit Antonio Vieira

Der Vatikan, die Inquisition, Portugal und Brasilien stehen im Zentrum einer historischen Roman-Biografie der steirischen Schriftstellerin Gloria Kaiser.

Buchhinweis:
Gloria Kaiser, „Der Jesuit aus Lusitanien“, Seifert-Verlag

Die in Graz und Salvador in Brasilien lebende Autorin beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem portugiesischen Jesuitenpater Antonio Vieira, der im 17. Jahrhundert gelebt hat und über 90 Jahre alt wurde. Seine hierzulande bis dato unbekannten Schriften zeigen einen bis heute aktuellen streitbaren Denker, gleichsam einen Vorreiter der sogenannten „Theologie der Befreiung“, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem in Lateinamerika auf die Seite der armen und ausgegrenzten Menschen gestellt hat. Maria Harmer hat Gloria Kaiser getroffen und mit ihr über den „Jesuiten aus Lusitanien“ - so der Buchtitel - gesprochen.

Die Ahmadis – Eine muslimische Reformbewegung

Sie ist eine islamische Gemeinschaft, die von Mirza Ghulam Ahmad in den 1880er Jahren in Britisch-Indien gegründet worden ist und zu den am stärksten wachsenden muslimischen Gruppierungen gezählt wird: die Ahmadiyya. Ihr Gründer Ahmad, der im Gebiet des heutigen Nordindien/Pakistan gelebt hat, sah sich als Prophet, als eine Art Messias/Mahdi und auch als Endzeitverkörperung des hinduistischen Gottes Krischna. Die Lehre der Ahmadiyya basiert auf dem Koran und den im gesamten Islam verbreiteten Traditionsschriften, jedoch haben auch die Schriften und Offenbarungen von Mirza Ghulam Ahmad eine große Bedeutung. So weicht die Lehrmeinung der Ahmadiyya unter anderem in der Bedeutung Ahmads, des Dschihad und in der Behandlung der Apostasie, also der Abwendung von einer Religion, erheblich von den herkömmlich schiitischen und sunnitischen Strömungen ab. Unter deren Gelehrten wird die Ahmadiyya-Lehre als Irrweg angesehen und die Ahmadis als Apostaten betrachtet. Die Ahmadiyya ist darum auch die am meisten verfolgte „muslimische“ Strömung, verfolgt zumeist von Muslimen.

Lebenskunst
Sonntag, 16.6.2019, 7.05 Uhr, Ö1

Der World Christian Encyclopedia zufolge ist die Ahmadiyya die weltweit am stärksten wachsende muslimische Gruppierung. Schätzungen zufolge hat die Ahmadiyya-Bewegung mehr als zehn Millionen Anhänger/innen, von denen über acht Millionen in Südasien leben. Doch auch in vielen anderen Weltregionen leben Ahmadis, etwa in Israel. Im dortigen Haifa hat Avia Seeliger mit Angehörigen dieser Glaubensrichtung gesprochen und mehr über deren Rolle im Konflikt zwischen Juden/Jüdinnen und muslimischen Palästinenser/innen erfahren.

Die spielende Weisheit – Bibelessay zum Buch der Sprichwörter 8,22-31

Was passiert, wenn man die „Weisheit Gottes“ mit einem in sein Spiel vertieftes Kind vergleicht, auf diese gedankliche Abenteuerreise nimmt die Theologin und Bibelwissenschaftlerin Elisabeth Birnbaum das Publikum in ihrem Radioessay mit: Gedanken zu jener Bibelstelle, die am sogenannten Dreifaltigkeitssonntag, also am Sonntag nach dem „Geistfest“ Pfingsten, in katholischen Kirchen zu hören ist, von der Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks.

Bibelessay Buch der Sprichwörter 8,22-31

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 16.6.2019 zum Nachhören (bis 15.6.2020):

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