Welt hinter dem Horizont

Als Zehnjähriger durfte ich in der Hofalm in den Kärntner Nockbergen bei meiner Tante Theresia Halterbub sein. Oft bin ich damals aus dem Talkessel heimlich hinauf auf die Höhe gelaufen und habe im Blick über die Berge zum ersten Mal Fernweh erlebt und wissen wollen, wie die Welt hinter dem Horizont aussieht.

Gedanken für den Tag 2.7.2019 zum Nachhören (bis 1.7.2020):

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Wieder daheim habe ich damals zu träumen begonnen, mit dem Wasser des kleinen Bächleins vor unserem Haus hinunter ins Tal, mit der Lieser hinaus nach Spittal, von dort mit der Drau in die Donau und mit dieser bis zum Schwarzen Meer zu gelangen. Seither liebe ich Flüsse! Bei ihrem Fließen kümmern sie sich nicht um die Grenzen, nehmen alle Geschwister auf, die sich zu ihnen gesellen, wachsen vom Kleinen ins Große… Daraus erkläre ich mir heute meine Liebe zum Meer, dem Ziel aller Flüsse und das Hochgefühl, das ich beim Besuch von Küstenstädten empfinde.

Arnold Mettnitzer
ist Psychotherapeut und katholischer Theologe

Die schönste aller Städte

Um wieder einmal die schönste dieser Städte zu besuchen, müsste ich in den Süden reisen, vorbei an Bologna, Florenz und auch Rom, vorbei am Vesuv, an Neapel, Sorrent… nach AMALFI.

Nichts Schöneres habe ich bisher im Leben gesehen!
Dort angekommen, verrät mir auf dem Weg
von der Piazza Flavio Gioia zum Dom
ein kurzer Satz den Stolz der einst mächtigen Seerepublik:

“Il giorno del giudizio
per gli amalfitani che andranno in paradiso
sarà un giorno come un altro”

„Für die Bewohner von Amalfi wird der Tag,
an dem sie ins Paradies kommen,
ein Tag sein wie jeder andere.“

Musik:

I Musici: „Andante assai - 2. Satz“ aus: Sonate für Streicher Nr. 6 in D-Dur von Gioachino Rossini
Label: Philips 4222592