R wie Respekt

Respektsperson – so nannte meine Großmutter Vertreter staatlicher Autorität: Polizisten etwa oder Beamte in ihren Büros. Oft war dabei ein belustigter Unterton in ihrer Stimme, vor allem, wenn jemand sehr auf sein Amt pochen musste, um ernstgenommen zu werden.

Morgengedanken 2.7.2019 zum Nachhören (bis 1.7.2020):

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Zugleich lernte ich von Kindheit an, jedem Menschen mit Respekt zu begegnen, ganz egal ob es eine Bettlerin oder ein hoher Beamter war, ein Kind oder ein alter Mensch, ein Fremder oder jemand aus der eigenen Familie. Respektvoll zu sein, heißt freundlich zu sein, Rücksicht zu nehmen und auch zurückhaltend damit zu sein, meine Gefühle allzu direkt dem anderen aufzuhalsen. Respekt lässt dem anderen Raum und ist damit ein Schmiermittel des menschlichen Zusammenlebens. Er macht das Miteinander leichter. Respekt ist ein Gegenpol zum Egoismus.

Veronika Prüller-Jagenteufel
ist Theologische Referentin der Caritas der Diözese St. Pölten

Gegenseitiger Respekt

Respekt achtet die Grenzen des anderen. Besonders wichtig ist das im Bereich von Schwäche und Scham. Respektlos ist es, die Fehler und Schwächen anderer bloßzustellen und sich darüber lustig zu machen. Wir brauchen gegenseitigen Respekt, um uns als Menschen entfalten zu können.

Ich buchstabiere Caritas mit C wie Chancen, A wie Anerkennen und R wie Respekt.