A wie Anwältin

Es heißt, wir leben in einer Klagsgesellschaft. Damit ist nicht gemeint, dass wir viel jammern, sondern schnell und oft andere anklagen und verklagen und zwar vor Gericht.

Morgengedanken 5.7.2019 zum Nachhören (bis 4.7.2020):

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Den Nachbarn, dessen Hund zu laut bellt; die Ärztin, der ein Kunstfehler unterlaufen ist; das Reisebüro, das im Katalog zu viel versprochen hat. Wer klagt oder geklagt wird, braucht meistens einen Anwalt, um zu seinem Recht zu kommen, also einen Rechtsbeistand.

Veronika Prüller-Jagenteufel
ist Theologische Referentin der Caritas der Diözese St. Pölten

Für eine gute gemeinsame Zukunft

Neben diesen Vertretern vor Gericht werden Menschen auch in anderer Form zu Anwälten: nämlich dann, wenn sie sich für ein Thema oder eine Personengruppe öffentlich stark machen z.B. für den Klimaschutz oder für Arbeitslose oder Alleinerzieherinnen. Dabei kann es auch einmal um Rechtsfragen gehen, aber vor allem brauchen diese Gruppen den Beistand von engagierten Menschen, um überhaupt eine Stimme und damit Aufmerksamkeit zu bekommen: in der Öffentlichkeit, in den Medien, in der Politik. In unserer lauten Gesellschaft braucht es diese Art Anwälte und Anwältinnen, damit die wichtigen Anliegen einer guten gemeinsamen Zukunft zur Sprache kommen.

Ich buchstabiere Caritas mit C wie Chancen, A wie Anerkennen, R wie Respekt, I wie Initiative, T wie Teilhaben und A wie Anwältin.