„Dem Rad in die Speichen fallen“ (2)

Teil 2: „Welche Alternativen gibt es zum Krieg?“ Eine Doppelausgabe von „LOGOS – Glauben und Zweifeln“ zum Gedenktag „80 Jahre Zweiter Weltkrieg“ am 1. September 2019

„Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen“ – Am 1. September 1939, vor 80 Jahren, versuchte sogar Adolf Hitler seinen Angriffskrieg als Akt der Selbstverteidigung auszugeben – denn als solcher gilt sogar Waffengewalt als „erlaubt“, wenn nicht sogar „gerechtfertigt“.

Lehre vom „gerechten Krieg“

Dahinter steht die alte Lehre vom „gerechten Krieg“: Damit haben schon Denker der Antike die Anwendung militärischer Gewalt einzudämmen versucht. Später hat auch die christliche Theologie Kriterien entwickelt, unter denen sogar Krieg als „letztes Mittel“ (ultima ratio) zulässig sein könnte.

Logos
Samstag, 7.9.2019, 19.05 Uhr, Ö1

Doch noch mitten in der so genannten „Aufklärung“ vertrat der preußische General Carl von Clausewitz die Ansicht, Krieg sei bloß die Fortsetzung der Politik „mit anderen Mitteln“. Im Gegenzug scheiterte der radikale Pazifismus des 19. Jahrhunderts spätestens an der unvorstellbaren Grausamkeit des Nationalsozialismus.

Der evangelische Theologe und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer formulierte schon 1933 – angesichts der ersten Gewalttaten gegen Jüdinnen und Juden im „Dritten Reich“: „Es reicht nicht, die Opfer unter dem Rad zu verbinden. Man muss dem Rad selbst in die Speichen fallen.“

Gestaltung: Markus Veinfurter

Logos 7.9.2019 zum Nachhören (bis 6.9.2020):

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Teil 1 am 31.8.2019, 19.05 Uhr, Ö1: „Dem Rad in die Speichen fallen“ - Kann Krieg gerechtfertigt sein?