Glaube im Alltag

Woran erinnert uns der Klang der Kirchenglocken, die besonders am Sonntag so laut und fast überall zu hören sind? Aglaia Poscher-Mika spricht über die Bedeutung von Religion im Alltag.

Morgengedanken 7.7.2019 zum Nachhören (bis 6.7.2020):

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Warum glauben Menschen überhaupt? Und was glauben Sie persönlich? An Sonntagen sind wir ganz besonders konfrontiert mit der christlichen Tradition in unserem Land. Denn an den allermeisten von Menschen bewohnten Orten in Österreich sind am Sonntagvormittag Kirchenglocken zu hören. Was für die einen eine kostbare Erinnerung an die Heiligkeit dieses Tages und den Ruf zum Gottesdienst bedeutet, hat vielleicht für andere einen befremdlichen Beigeschmack. Sind es die Glocken einer Kirche, aus der ich ausgetreten bin, oder in der ich mich aufgrund meiner Konfession oder Herkunft nicht willkommen fühle?

Aglaia Poscher-Mika
ist Beauftragte für interreligiösen Dialog der Diözese Feldkirch

Glocken der Achtsamkeit

Religiöser Glaube kann Halt im Leben geben, besonders in Zeiten der Orientierungslosigkeit oder in Konflikten. Er kann aber auch einer liebevollen Beziehung oder den Herausforderungen des Familienlebens mehr Tiefe geben. Wenn uns die Kirchenglocken heute vielleicht nicht zur Messfeier rufen, so können sie doch Glocken der Achtsamkeit und Dankbarkeit werden. Sie können uns einladen, auf das Unsichtbare zu blicken oder uns von einem Schriftwort, einem weisen Zitat oder einem schönen Musikstück inspirieren zu lassen. Oder wir öffnen unsere Herzen und lassen uns in einen Kirchenraum einladen.

Am Sonntag ruhte Gott – und wir Menschen dürfen unsere Seelen und Beziehungen nähren, um Kraft zu schöpfen für unsere ganz alltäglichen Meisterleistungen.