Beten ohne Worte

Zwei Arbeitstage sind schon wieder vorbei - zur Mitte der Woche sind wir eingeladen, innezuhalten und den Atem zu spüren, welchen Gott jedem Lebewesen eingehaucht hat.

Morgengedanken 10.7.2019 zum Nachhören (bis 9.7.2020):

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Mittwoch, die Mitte der Woche. Heute können wir uns fragen: Wofür entscheide ich mich?

Aglaia Poscher-Mika
ist Beauftragte für interreligiösen Dialog der Diözese Feldkirch

Der Atem strömt

Thich Nhat Hanh ist Zen-Meister aus Vietnam und Friedensnobelpreisträger, der Achtsamkeit und Meditation für den Westen besonders gut zugänglich gemacht hat. Er beschreibt eine spirituelle Übung, die allein darin besteht, positiv gestimmt zu bleiben. Denn immer wieder gibt es Situationen oder Erinnerungen, die uns in Negativität verfallen lassen. Plötzlich fühlen wir uns benachteiligt, schwach, oder einfach wütend. Doch das muss nicht so sein! Natürlich ist es recht und wichtig, diese Gefühle wahrzunehmen. Aber unsere Sicht der Dinge, und demzufolge unsere Befindlichkeit, ist oftmals unsere persönliche Entscheidung. Wenn wir es schaffen, kurz inne zu halten, unseren Atem zu spüren, und den Auslöser unserer Unannehmlichkeiten sachlich und lösungsorientiert zu betrachten – dann haben wir bereits gewonnen!

Auch das Christentum kennt den Wert des kontemplativen Gebetes. Gott spricht zu uns in der Stille – nicht in Form von Worten, sondern direkt zu unserem Herzen, und zu unserer Intuition. Diese lässt uns dann gute Entscheidungen treffen, und positives Verhalten kultivieren. Vielleicht wollen wir schon heute damit beginnen. Gott hat dem Menschen den Atem eingehaucht. Er strömt ein und aus, ein und aus…