Grenzen niederreißen

Viele Religionen haben die selbe Botschaft: Gottes Liebe zu den Menschen ist grenzenlos. Und auch wir Menschen sollen Grenzen zwischen uns niederreißen.

Morgengedanken 13.7.2019 zum Nachhören (bis 12.7.2020):

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„Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Denn die Liebe ist das Band, das alle Lebewesen verbündet.“ Jesu Worte sind uns Trost und gleichzeitig ein hehrer Auftrag. „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!“ - Jesus ist für uns Menschen durch die Qualen des Todes gegangen.

Aglaia Poscher-Mika
ist Beauftragte für interreligiösen Dialog der Diözese Feldkirch

Bedingungslos und unendlich

Wie kann ein so universell gemeintes Liebesgebot irgendeine Form der Exklusivität beinhalten? Und doch wird vom Christentum, wie auch von anderen organisierten Religionen, die eheliche Liebe zwischen Mann und Frau zum Ziel der Fortpflanzung als reinste Form der Liebe Gottes auf Erden dargestellt. Was für manche die Basis eines glücklichen Familienlebens bedeutet, schließt viele andere aus. Alter, Gesundheit, Aussehen und sexuelle Orientierung können Gründe sein, warum Menschen sich ins Abseits gedrängt fühlen, als beziehungsunfähig gelten und ihre Gefühle verstecken müssen. Doch das ist unmenschlich und ungesund und hat teils schwere Folgen.

Liebe ist das Gefühl, welches das Leben lebenswert macht und zu dem ALLE Menschen offiziell Zugang haben sollen! Körperliche und emotionale Intimität machen uns zu gesunden, sozialen Lebewesen. Und Gott liebt alle Geschöpfe – mindestens so sehr, wie Eltern ihre Kinder lieben – also bedingungslos und unendlich. Genau so offen dürfen also die Herzen der Menschen sein.