Tango, Tradition und Terror

Themen: Gülen-Bewegung; Jüdische Gemeinde in Rabat; Tango Inclusión;

Gülen-Bewegung: Opfer oder Terror?

Die neue Festnahmewelle von mutmaßlichen Gülen-Anhängern in der Türkei sorgt dieser Tage für Aufsehen: Knapp drei Jahre nach dem gescheiterten Militärputsch haben die türkischen Behörden weitere Haftbefehle gegen mehrere hunderte Verdächtige ausgestellt, die Verbindungen zur verbotenen Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen haben sollen.

Praxis
Mittwoch, 10.7.2019, 16.05 Uhr, Ö1

In der Türkei ist die Gülen-Bewegung als Terror-Organisation eingestuft, in anderen Ländern gelten ihre Mitglieder häufig als Opfer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die USA wiederum pflegen ein enges Verhältnis zum Prediger Fettulah Gülen, auch wenn der US-amerikanische Präsident Donald Trump schon einmal anklingen hat lassen, Gülen an die Türkei, also den NATO-Partner, auszuliefern. Wie sehen die Gülenisten sich selbst, wie sehen sie Beobachter? Susanne Krischke mit einer Annäherung.

Marokko: Jüdische Gemeinde in Rabat

Marokko hatte einst die größte jüdische Gemeinde in der islamischen Welt. Marokkos Jüdinnen und Juden haben das Land in vielen Bereichen geprägt und auch nachfolgenden Generationen ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen in den alten jüdischen Vierteln der marokkanischen Städte. Doch die jüdische Diaspora hier verschwindet langsam. Denn die alten Menschen sterben, die jungen gehen ins Ausland und kommen selten wieder. Mathilde Schwabeneder hat die Straßen von Marokkos Hauptstadt Rabat durchstreift und mit dem Betreiber eines koscheren Restaurants ebenso gesprochen wie mit einer jüdischen Sängerin, die bei seinem Besuch in einer großen Imam-Schule auch für Papst Franziskus und den König gesungen hat.

Tango Inclusión

Gut zwölf Jahre ist es her, dass eine gebürtige Vorarlbergerin und ein Opernsänger aus Uruguay ihr Leben auf den Kopf gestellt haben, um sich ganz ihrer Berufung und Leidenschaft zu widmen, mit dem Ziel, die Welt ein wenig besser zu machen: Entstanden ist daraus die ganz spezielle Inklusions-Tango-Bewegung von Andrea Seewald und Matias Haber, die sich „Tinkers“ nennen und deren Credo die Inklusion ist. Alljährlich veranstalten die „Tinkers“ mittlerweile Festivals in Uruguay und Bregenz, heuer waren sie erstmals in Wien zu Gast. Neben gewöhnlichen Tango-Kursen gibt es dabei auch Inklusions-Stunden, die frei für Jeden und Jede zugänglich sind. Doch wer meint, Menschen mit Behinderung, etwa mit Trisomie 21 nehmen nur an den offenen Inklusions-Kursen teil, der irrt. Judith Fürst hat sich beim Festival umgesehen und dabei unter anderen eine junge Tango-Tänzerin kennenlernt, die Trisomie 21 hat und leidenschaftlich gerne und auf professionellem Niveau Tango tanzt.

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 10.7.2019 zum Nachhören (bis 9.7.2020):

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