Werbung

Man macht den Wochenendeinkauf – und kommt mit viel mehr nach Hause, als man eigentlich gebraucht hätte. Wer kennt das nicht? Geschickte Werbemaßnahmen verleiten uns oft dazu.

Morgengedanken 20. Juli 2019 zum Nachhören (bis 19. Juli 2020):

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Über unsere Gefühle sind wir alle sehr leicht beeinflussbar. Das macht sich die Werbung zunutze, aber auch politische Parteien wollen unser Wahlverhalten lenken.

Gisela Ebmer
ist evangelisch-reformierte Theologin und Religionslehrerin

Kritisch gegenüber der Werbung sein

Es sind schöne, lachende Menschen, die uns glücklich machen, stabile Familienverhältnisse, die Sicherheit und Geborgenheit und Liebe versprechen. Es sind Bilder von unendlicher Freiheit, die unsere Sehnsucht nach Freiheit wachsen lassen, es ist beruhigende Musik, die uns ruhig und sorglos macht. In der Werbung ist alles so schön, so perfekt, so lebendig, so ewig jung, so rein, so ausgelassen und fröhlich, wie es sich alle Menschen vom Himmelreich erträumen.

Werbepsychologen arbeiten mit unseren zutiefst religiösen Grundbedürfnissen. Sehr leicht sind wir dann geneigt das zu kaufen oder zu wählen, was mir verspricht, meine schon lange gehegten tiefsten Wünsche zu erfüllen. Kritisch gegenüber der Werbung sein heißt nicht nur, Produkte oder Parteien zu prüfen, sondern auch bewusster wahrzunehmen, welche meiner Gefühle benutzt werden um mich zum Kaufen oder Wählen bereit zu machen.