Die Hoffnung als Tugend

Zum 75. Todestag von Antoine de Saint-Exupéry: Wir haben ständig die menschliche Freiheit gepredigt. Da wir aber den Menschen vergessen haben, haben wir unsere Freiheit als eine unklare Fessellosigkeit definiert, einzig begrenzt durch den Schaden, der dem Nächsten angetan wird.

Gedanken für den Tag 27.7.2019 zum Nachhören (bis 26.7.2020):

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das entbehrt jeder Sinngebung; denn es gibt keine Handlung, die den Nächsten nicht betrifft ... Wer mutlos ist, nimmt den andern den Mut.

Meine Kultur hat die Selbstachtung gepredigt, das heißt die Achtung vor dem Menschen durch sich selbst hindurch.

Manuel Rubey
ist Schauspieler. Er liest den Text von Antoine de Saint-Exupéry

Pflicht zur Hoffnung

Ich verstehe, warum die Liebe zu Gott die Menschen füreinander verantwortlich gemacht und ihnen die Hoffnung als eine Tugend auferlegt hat. Da sie aus jedem von ihnen einen Sendboten desselben Gottes machte, ruhte in den Händen eines jeden das Heil aller. Als Sendbote eines Größeren brauchte keiner an sich zu verzweifeln. Verzweiflung bedeutet Verleugnung Gottes in einem selbst. Die Pflicht zur Hoffnung hätte sich so ausdrücken lassen: „Du hältst dich also für wichtig? Was bildest du dir mit deiner Verzweiflung ein?“

Meine Kultur, ein Erbe Gottes, hat jeden Menschen für alle Menschen und alle Menschen für jeden einzelnen verantwortlich gemacht.

Buchhinweis:

Antoine de Saint-Exupéry, „Flug nach Arras“, Karl Rauch Verlag

Link:

Manuel Rubey

Musik:

Orpheus Chamber Orchestra: „Tempo di Valse - 2. Satz“ aus: Serenade für Streichorchester in E-Dur op. 22 von Antonin Dvorak
Label: DG 4153642