Odin - Gott der Runen

Er ist der Oberste des Göttergeschlechts der Asen, laut der germanischen Mythologie, mächtigster Krieger und weisester Mann zugleich.

„Odin wird sehr oft als alter Reisender dargestellt, mit Umhang, Hut. Einäugig, weil er sein Auge geopfert hat um aus dem Brunnes des Wissens trinken zu können. Oft hat er auch zwei Raben auf seiner Schulter sitzen, die für ihn auf der Welt herumfliegen und alles sehen und ihm alles berichten“, schildert die Religionswissenschaftlerin Theresia Heimerl von der Universität Graz.

Der Himmel voller Götter
Montag, 26.8.2019, 16.55 Uhr, Ö1

Odin, oder südgermanisch und angelsächsisch Wodan, bedeutet „der Inspirierte“ - zu seinen Wirkungsbereichen zählen die Magie und die Weissagung. „Das sind seine Hauptfunktionen. Der Gott der Seher, der Zauberer und der Gott der Kriege und Krieger“, erklärt Theresia Heimerl.

Sagen über Odin kommen vor allem in der auf altisländisch verfassten Edda aus dem 13. Jahrhundert vor. Verehrt wurde Odin von diversen germanischen Stämmen mit Sicherheit ab dem zweiten, dritten Jahrhundert und vermutlich schon davor. Mit der Christianisierung verlieren sich seine Spuren.

In Skandinavien findet man aber heute noch Steine, die mit Runen beschriftet sind. Der Überlieferung nach gehen sie auf Odin zurück, den er gilt als der Erfinder der Runen. Ursprünglich wurden sie wohl als Orakelstäbe verwendet, später als Schriftzeichen für kultische und auch profane Zwecke.

Erhalten geblieben ist Odin beziehungsweise Wotan in der Alltagssprache, zumindest im Englischen: Mittwoch, also Wednesday, geht auf den Wodanstag zurück. In Island wird derzeit die Religion Asatrú immer beliebter - sie möchte die nordische Götterwelt rund um Odin wiederaufleben lassen.

Gestaltung: Kerstin Tretina

Odin - Gott der Runen zum Nachhören (bis 2.9.2019):

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Österreichische Gesellschaft für Religionswissenschaft