Zivilcourage

Es ist nichts, worüber man gern spricht - und doch sind sie überall da: Vorurteile. Wie damit umgehen, wenn daraus etwa Vorwürfe entstehen, die mit der Wirklichkeit gar nichts zu tun haben?

Morgengedanken 23.8.2019 zum Nachhören (bis 22.8.2020):

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Er ist ein fleißiger und begabter Student. In den Ferien arbeitet er in einem Brotgeschäft mit angeschlossenem Café. Seine freundliche und zuvorkommende Art erfreut die Kolleginnen und Kunden.

Georg Schärmer
ist Direktor der Caritas der Diözese Innsbruck

Mut ist größer als Angst

Vor kurzem beschwerte sich eine Kundin lautstark, dass sie sich von zwei Afrikanern im Café belästigt fühle – und er diese aus dem Lokal weisen solle. Er verweigert dies, zumal die beiden Gäste offensichtlich niemand belästigen würden und nur harmlos ihren Spaß miteinander hätten. Die immer mehr in Rage kommende Frau drohte, dass sie niemals mehr das Geschäft betreten und sich an höchster Stelle über ihn beschweren werde.

Der junge Mann antwortet ruhig aber bestimmt, dass es ihm leid tue, aber zugleich glaube, dass das beliebte Geschäft auf ihre Anwesenheit verzichten könne. Darüber hinaus würde es ihm widerstreben, sie freundlich zu bedienen. Wutentbrannt findet die Aufgebrachte den Weg zur Filialleiterin. Er werde den Job verlieren, schmettert sie ihm noch entgegen. Und? Er hat seinen Job behalten. Und wir eine Lektion in Zivilcourage. Gratuliere junger Mann! Die größten Mutproben stellt uns der Alltag und Mut ist größer als Angst.