Oasen der Muße schaffen

In Italien heißt es „dolce far niente“ - süßes Nichtstun... Das ist nicht Langeweile, das ist nicht erzwungenes Pausieren, das ist der Genuss am einfachen Dasein, ohne Stress.

Morgengedanken 27.8.2019 zum Nachhören (bis 26.8.2020):

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Zeit für Muße zu finden, ist heute wohl überaus schwierig geworden. Unsere Arbeitswelt mit ihrem scheinbar grenzenlosen Leistungsdruck fordert uns heraus. Kommt man nach Hause, soll zumindest etwas Zeit für die Kinder vorhanden sein und natürlich auch für die Partnerin/für den Partner. Und dann noch Freiräume für Muße haben?

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Jeder hat Träume

Gerade deshalb ermuntere und ermutige ich Menschen, sich regelmäßig kleine Oasen der Muße zu schaffen, um dem Druck unserer heutigen Leistungsgesellschaft ganz bewusst zu widerstehen und die eigenen Fähigkeiten und Wünsche nicht zu vergraben, sondern sie zu entdecken und sie zu fördern. Jede und jeder von uns hat doch in seinem Innersten seine Träume, die es gilt, mehr und mehr Wirklichkeit werden zu lassen.

Es widerspricht meiner Sicht des von Gott geschaffenen Menschen, dass wir alles für unsere Arbeits-, Leistungs- und Konsumgesellschaft opfern. Wenn ich keine Zeit zur Muße habe, habe ich letztlich auch keine Zeit für mich selbst. Und damit werde ich auch keine Zeit mehr für die wunderbaren Freuden in meinem persönlichen Leben haben. Ich schaffe mir ganz bewusst regelmäßig kleine Oasen der Muße.