Helfen in Krieg und Frieden

Sigmund Freud meinte einmal: „Derjenige, der zum ersten Mal anstelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“

Gedanken für den Tag 2.9.2019 zum Nachhören (bis 1.9.2020):

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Krieg und Humanität sind ein klarer Widerspruch. So sollte es Ziel sein, Kriege überhaupt zu verhindern, doch leider ist ewiger Friede eine unerreichbare Utopie. So geht es zumindest darum, Regeln des humanitären Völkerrechtes zu erstellen, die Leid auf ein Minimum reduzieren.

Gerald Schöpfer
ist Historiker und Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes

Menschen, die gegen den Strom schwimmen

Es ist schön, dass es immer wieder einzelnen Menschen gelingt, unsere Welt humaner zu machen. Es sind Persönlichkeiten, die bewusst gegen den Strom schwimmen und es in Kauf nehmen, von Zeitgenossen als „naive Gutmenschen“ abgestempelt zu werden.

Dabei möchte ich auf drei besondere Pioniere eingehen: auf die Britin Florence Nightingale, den Schweizer Henry Dunant und die Österreicherin Berta von Suttner.

Nightingale wurde 1820 in Florenz geboren. Gegen den Widerstand ließ sie sich zur Krankenschwester ausbilden und wurde zur Gallionsfigur der modernen Krankenpflege. Besondere Bedeutung erlangte sich im Krimkrieg.

Gründungsidee des Roten Kreuzes

Mit ihrem Einsatz für Kranke und Verletzte wurde sie ein Vorbild für Henry Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes. Dunant, ein Schweizer Kaufmann, gelangte 1859 eher zufällig zur Schlacht von Solferino. Tausende Verwundete waren völlig hilflos sich selbst überlassen. Dunant gelang es, die Frauen von Castilione und andere Freiwillige zu motivieren, den Verletzten beizustehen. Unter dem Motto „Tutti fratelli“ – alle sind Brüder - versorgte man Freund und Feind.

Dunant schlug unabhängige freiwillige Hilfsgesellschaften vor, die durch internationale Abkommen geschützt, den Zugang zu den Verletzten aller Kriegsparteien bekommen. Dies war die Gründungsidee des Roten Kreuzes und der Genfer Konventionen. Er stand auch mit Bertha von Suttner in Kontakt. Diese warb 1889 im Werk „Die Waffen nieder!“ für dauerhaften Frieden.

Zum Glück ist heute der Friede in den meisten Ländern der Welt Normalzustand geworden. Aber leider nicht überall. Menschlichkeit und Aggression. Warum denke ich zum Abschluss an so gegensätzliche Menschen, wie Carola Rakete und Matteo Salvini?

Musik:

Filmorchester unter der Leitung von James Horner und The Boys Choir of Harlem: „Closing credits“ aus: GLORY / Original Filmmusik von James Horner
Label: Virgin 260507