Alles Getier im Wasser

Der eine oder die andere wollen ihn ja heute wieder recht wörtlich verstanden wissen – den „Schöpfungsbericht“ am Beginn des Ersten Buches der Bibel. Für viele andere wiederum erinnert er in erster Linie an die hohe Verantwortung, die der Mensch für seine „Mit-Geschöpfe“ trägt.

Morgengedanken 5.9.2019 zum Nachhören (4.9.2020):

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Am fünften Tag, so berichtet der große Gesang über die Schöpfung am Anfang der Bibel, schuf Gott die Tiere des Wassers, die Fische und Wale und alles Getier, das im Wasser wimmelt, und die Vögel unter dem Himmel. Heute wissen wir: Es sind mehr als 30.000 Fischarten und über 10.000 Vogelarten. Das wimmelnde Getier geht in die Millionen. Das Leben ist prall. Für jedes dieser Tiere haben wir einen Namen. Alles, was die Naturwissenschaft entdeckt, kann uns in Staunen versetzen – und als Wunder erlebt werden.

Michael Chalupka
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich

Gefährdete Schöpfung

Wir kennen auch die Namen jener Tiere, die es nicht mehr gibt: den neuseeländischen Forellenhechtling; den Salmo pallaryi, ein Lachs, der im Aguelmame-See im Atlasgebirge zu Hause war; oder den großen Vogel Dodo, der den von Seefahrern eingeschleppten Ratten zum Opfer fiel. Wir kennen die roten Listen derer, die vor der Ausrottung stehen, wie der Blauflossenthunfisch.

Gott sah, dass es gut war, steht geschrieben. Wir sehen heute, dass Gottes gute Schöpfung gefährdet ist. Über die Gefährdungen der Natur und die Gefahren in der Natur wussten auch die Erzähler des Schöpfungsmythos. Aber sie sahen nicht nur die Natur, sie erkannten Gottes gute Schöpfung darin. Auf ihr liegt Segen, wir müssen sie bewahren.