Enkeltauglich

„Die Welt gehört uns nicht! Wir haben sie von unseren Kindern nur geborgt.“ Dieser Spruch kursierte schon in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, und er hat nichts an Bedeutung verloren.

Morgengedanken 13.9.2019 zum Nachhören (bis 12.9.2020):

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Heute ist wieder Freitag. Ein friday4future. Viele tausende Schülerinnen und Schüler – und auch Erwachsene – haben im vergangenen Jahr viele tausend Stunden lang für das Klima gestreikt. Die Politik soll endlich was tun, fordern sie.

Magdalena Holztrattner
ist Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs

Sie tun etwas

Es geht den Jugendlichen darum, ob man auch in 20 Jahren noch in Wien den Sommer ohne Klimaanlage überleben kann. Es geht den Jugendlichen darum, auch in Zukunft selbstverständlich Lebensmittel zu bekommen, weil die Trockenheit ja jetzt schon zu großen Ernteausfällen führt. Enkeltauglich produzieren und konsumieren ist das Gebot der Stunde.

So manche Erwachsene belächeln die streikenden Jugendlichen. Sie seien naiv. Sie wollen nur die Schule schwänzen. Diese Jugendlichen dürfen oft noch nicht wählen gehen. Sie haben einen Handlungsspielraum, der sich von jenem einer Bundeskanzlerin oder eines Wirtschaftsbosses deutlich unterscheidet. Aber - das fasziniert mich – sie tun etwas. Sie tun das, was in ihrer Macht steht: Sie rufen die Verantwortlichen in Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf, das in ihrer Macht stehende zu tun. Das couragierte Auftreten dieser Jugendlichen am friday4future ermutigt auch mich. Und bestärkt mich in der Haltung: Jeder und jede kann etwas tun!