Was füllt unsere Kästen?

„Einkaufen“ – zählt heute zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Menschen. Ob im Baumarkt, bei Unterhaltungselektronik oder im weiten Feld der „Bekleidung“ – nur wenige beschränken sich auf das, was sie wirklich brauchen.

Morgengedanken 14.9.2019 zum Nachhören (bis 13.9.2020):

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„Ich brauche einen neuen Kasten!“, hat eine Bekannt kürzlich gejammert. Auf meine Frage, was denn ihren Kasten so fülle, meinte sie, das das hauptsächlich die Bettwäsche sei. 24 Garnituren hat sie für ihre vierköpfige Familie.

Magdalena Holztrattner
ist Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs

UN-Jahr der Mäßigung

Das sind sechs Garnituren pro Person. Ob denn auch insgesamt 8 Garnituren reichen würden mit zwei Ersatzgarnituren für mögliche BesucherInnen? „Aha. Das habe ich so noch nie überlegt,“ meinte die Bekannte. Und fügte an: „Dann würde ich den zweiten Kasten wahrscheinlich gar nicht brauchen“. Die Bemerkung beschäftigte mich noch lange. Was füllt unsere Kästen? Und sind all diese Dinge nicht auch ein Spiegelbild dessen, was unser Herz füllt? „Wo dein Schatz ist, da ist auch den Herz“, heißt es in der Bibel.

Heute, am Samstag, gehen viele Menschen einkaufen. Mir macht es manchmal das Herz leichter, wenn ich beim Einkaufen mit der Frage durch die Gänge gehe: Was von all dem kann ich im Regal lassen und muss es nicht kaufen? 2019 ist das UN-Jahr der Mäßigung. Es geht nicht darum, auf alles zu verzichten und gar nichts mehr zu kaufen. Es geht darum, mit dem Zauberwort „genug“ das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und Maß zu halten. Und sich manchmal zu fragen: Was füllt mein Herz? Und was nur meinen Kasten?