Ent-Schleunigung

Die Ferienzeit ist vorbei und die Urlaubsentspannung ist bei den meisten schon längst wieder dem Alltagsstress gewichen...

Morgengedanken 16.9.2019 zum Nachhören (bis 15.9.2020):

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Meine Oma brachte mir aus ihrem Urlaub am Meer immer Muscheln mit und eine davon habe ich noch. Sie werden sicher auch einmal erzählt bekommen haben, dass man in den Muscheln das Meeresrauschen hört.

Jörg Fuhrmann
ist Heimleiter, Vortragender und Seminarbegleiter aus Salzburg

Dem Leben begegnen

Beim diesjährigen Ostseeurlaub kam mir diese Geschichte und Begegnung mit meiner Oma wieder in den Sinn. Beim Spaziergang am Strand und durchs Wasser, mit dem Sand unter den Füßen und dem immer beständigen Wind um die Ohren spürte ich eine innere Entschleunigung. Das Rauschen des Wassers hatte ich jeden Tag im Ohr, auch wenn kein Strandbesuch anstand. Wie viele von Ihnen bin auch ich ein Opfer der Leistungsgesellschaft und oft Stress und Druck ausgesetzt. Ich habe in den letzten Wochen für mich gelernt, dass Entschleunigung nur möglich ist, wenn man es selber wirklich will und sich darauf einlässt. Der Druck und Stress lassen nach, man wird müde und langsamer im Tun und Denken. Doch dann kommen sie, die Themen der anderen Seite des Lebens: Wer bin ich eigentlich? Wofür das alles, was sind meine Ziele und Visionen?

Auch der Mensch an meiner Seite wird präsenter, man spricht Themen an, die im Alltag oft keinen Platz haben. Es ist dennoch eine Herausforderung, sich dann diesen Themen des wirklichen Lebens zu stellen. Man könnte fast das Gefühl haben, dass unser Alltag und Leistungsgesellschaft uns davor schützen. Entschleunigung bedeutet Arbeit und Herausforderung, sich selbst und dem Leben zu begegnen. Noch immer verspüre ich den Wind und das Meeresrauschen im Ohr, und ich hoffe, es klingt noch lange nach. Vielleicht hören Sie heute einmal etwas genauer hin?