Leben im bedrohten Paradies

Themen: Ein Besuch beim „Hummelpfarrer“; Frauen fordern Frieden; Der Philosoph Volker Gerhardt; Bibelessay von Gerhard Langer

Ein Leben im bedrohten Paradies – Zu Besuch beim „Hummelpfarrer“

Auf dem Dach seines Holzhauses wachsen Bäume und Blumen – und Salat. Er lebt voller Liebe zur Natur, weiß um deren Zusammenhänge und gibt sein Wissen mit Freude weiter.

Hummelpfarrer Ambros Aichhorn Archehof Goldegg Salzburg

ORF/Maria Harmer

Ambros Aichhorn vor seinem Archehof mit einem seiner mehr als 500 Brutkästen

Er ist Biologe, Bergbauer, Züchter seltener Haustierrassen und Experte insbesondere für Hummeln, Bienen und Wespen: Ambros Aichhorn, katholischer Priester und pensionierter Gymnasialprofessor. Der 87-jährige drahtige Mann lebt in einem selbstgebauten Bauernhof, einem sogenannten Archehof, auch mit Alpenziegen und Gotlandschafen hoch über Goldegg im Salzburgerland, wo ihn Maria Harmer besucht hat.

Frauen fordern Frieden – „Religions for Peace“ suchen nach Lösungen

„Religions for Peace“ ist die größte weltweite Plattform für interreligiöse Verständigung, und bereits zum zehnten Mal lud die internationale Organisation zur Weltversammlung ein. Dieses Mal waren mehr als 900 Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlichster Glaubensgemeinschaften aus aller Welt in Lindau am Bodensee. „Was können die Religionen dazu beitragen, die vielen Konfliktherde dieser Welt zu entschärfen?“ Dieser Frage wollte man sich heuer verstärkt zuwenden, - auch wenn gerade oft die Religionen im Ruf stehen, für feindliche Auseinandersetzungen verantwortlich zu sein.

Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung gehören einer Glaubensgemeinschaft an. Die Initiatoren der Veranstaltung sind davon überzeugt, dass die Welt nachhaltig verbessert werden könnte, wenn es gelänge, diese Gemeinschaften zu mobilisieren, um für Klimaschutz, Geschlechtergerechtigkeit, Friedensarbeit und den Kampf gegen die Armut einzutreten. Einen wichtigen Schritt hat „Religions for Peace“ auch bei der Einladungspolitik gesetzt: Bei solchen Konferenzen ungewohnt, war rund die Hälfte aller Delegierten bei der Lindauer Friedenskonferenz weiblich. Unter ihnen auch die Friedensaktivistin Ela Ghandi, Enkelin des großen Mahatma, dessen Geburtstag sich am 2. Oktober zum 150. Mal jähren wird. Isabella Ferenci hat mit ihr und anderen Teilnehmer/innen gesprochen.

Vom wieder gefundenen Glauben – Der Philosoph Volker Gerhardt

Als der Philosoph Volker Gerhardt Mitte 20 seine wissenschaftliche Laufbahn als Philosoph begann, trat er aus der Kirche aus und wandte sich von metaphysischen Fragen aller Art ab. Volker Gerhardt war - wie viele seiner akademischen Kollegen - der Ansicht, dass der Glaube nicht mehr nötig ist, wenn man genug Wissen angesammelt hätte.

Buchhinweis:
Volker Gerhardt, „Glauben und Wissen. Ein notwendiger Zusammenhang“, Verlag Reclam

25 Jahre später und um einige Erfahrungen und Denkwege reicher, hebt der renommierte deutsche Philosoph gerade dagegen massiv Einspruch: In seinem Buch „Glauben und Wissen“ zeigt Volker Gerhardt, dass der Glaube für das Wissen unverzichtbar ist und sich diese beiden Fähigkeiten wechselseitig ergänzen. Wissen kommt nicht ohne Glauben aus und Glaube nicht ohne Wissen, wie er Johannes Kaup erzählt hat.

Von der Umkehr und vom liebevollen Vater - Bibelessay zu Lukas 15,1-32

Sie ist weithin bekannt und als die „Geschichte vom verlorenen Sohn“ Teil der Weltliteratur, jene Erzählung aus dem Lukasevangelium, die am 24. Sonntag im Jahreskreis in den katholischen Messfeiern gelesen wird.

Lebenskunst
Sonntag, 15.9.2019, 7.05 Uhr, Ö1

Für den katholischen Theologen und Judaisten Gerhard Langer – er lehrt am Institut für Judaistik der Universität Wien – ist es eine wunderbar lebensnahe Geschichte von Reue und Umkehr, elterlicher Liebe und unvermeidbarer Ungerechtigkeit, die man niemals aus dem Blick verlieren dürfe.

Bibelessay zu Lukas 15,1-32

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 15.9.2019 zum Nachhören (bis 14.9.2020):

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