Ein Besuch beim Bischof von Floridsdorf
Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es ernsthafte Pläne, in Floridsdorf eine eigene, römisch-katholische Diözese für den Norden Niederösterreichs zu errichten – denn die damals noch selbstständige „Großgemeinde“ sollte Landeshauptstadt von Niederösterreich werden.
Hauptstadt Floridsdorf
Hinter diesen Plänen stand der damalige Statthalter von Niederösterreich, Erich von Kielmannsegg. Wien sollte endlich „reichsunmittelbar“ werden – und damit hätte das Kronland „Unter der Enns“ eine neue Hauptstadt gebraucht.
Memo
Freitag, 1.11.2019, 19.05 Uhr, Ö1
Der Wiener Bürgermeister Karl Lueger fürchtete aber die Konkurrenz nördlich der Donau – und so kam es letztlich zur Eingemeindung von Floridsdorf. Dem nunmehrigen 21. Wiener Gemeindebezirk, eine klassischer „Arbeiterbezirk‘“, blieb eine leicht überdimensionierte Pfarrkirche mit dem dritthöchsten Turm der Stadt (nach Stephansdom und Votivkirche) – und mit einem verwaisten Bischofsstuhl, der wohl nie einen Besitzer finden wird.
Die Reihe MEMO lädt am christlichen Festtag „Allerheiligen“, vierzehn Tage vor dem Fest des Heiligen Leopold (am 15. November), zu einem Streifzug durch Geschichte und Gegenwart von „Sankt Leopold auf dem Donaufeld“ ein.
ORF/Markus Veinfurter
Als „Stiftspfarre“ ist „Sankt Leopold auf dem Donaufeld“ eng mit den Augustiner-Chorherren in Klosterneuburg verbunden, die bis heute für die Seelsorge in der Gemeinde verantwortlich sind. Daher ist die Kirche auch dem Gründer des Stiftes geweiht, dem Heiligen Markgraf Leopold.
Mit mehr als 7.000 Gläubigen zählt „Donaufeld“ zu den größten Pfarren Wiens. Historisch betrachtet steht die Kirche mitten in Floridsdorf direkt an der einstigen Frontlinie zwischen katholischer Kirche und Arbeiterbewegung.
Gestaltung: Markus Veinfurter
Memo 1.11.2019 zum Nachhören (bis 31.10.2020):
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