Schöpfung Gottes

Nutzen Sie den heutigen Sonntag für einen Ausflug? Eine Wanderung vielleicht oder einen Spaziergang? Die Landschaft zu genießen – das hat nicht nur Dichter inspiriert, sondern auch Theologen.

Morgengedanken 6.10.2019 zum Nachhören (bis 5.10.2020):

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Vor 500 Jahren hat der Schweizer Ulrich Zwingli die Reformation ins Rollen gebracht. Von dort breitete sie sich in die Nachbarländer und weiter bis nach Ungarn und Siebenbürgen aus, auch nach Österreich. Deshalb feiert die reformierte Kirche in Österreich heuer ein Zwinglijahr. Mit der Zürcher Reformation wurde nicht nur die Kirche, sondern auch die Gesellschaft erneuert.

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

In und mit der Natur

Ulrich Zwingli erblickt am Neujahrstag 1484 das Licht der Welt. Er wächst in Wildhaus in Toggenburg auf, in einem Dorf in 1100 Metern Seehöhe in der Ostschweiz. Rund herum hohe Berge, saftige Almwiesen, rauschende Bäche. Er liebt die Natur und betrachtet voll Ehrfurcht die Wunder der Schöpfung. Er fühlt sich umgeben von natürlicher Pracht, feierlicher Schönheit und der Erhabenheit Gottes. In seinen Predigten und Schriften lobt Zwingli alle diese Wunder.

So predigt er: Verkünden die Berge nicht, diese unheilvolle und geheimnisvolle Masse, die unerschütterliche Macht und Majestät Gottes. Wer so eng verbunden in und mit der Natur aufwächst, weiß dieses Geschenk besonders zu schätzen. Wer die Schöpfung Gottes liebt, darf nicht zulassen, dass sie weiter verletzt, vergiftet und zerstört wird, sondern muss mit unserer Erde mit allen ihren Lebewesen achtsam umgehen