Mein Weg

Wie oft schlägt man auf seinem Lebensweg eine andere Richtung ein? Markus Schöck ist 42 Jahre alt, hat in Zeltweg in der Steiermark maturiert und danach als Bauleiter gearbeitet, war Bezirksgeschäftsführer beim Österreichischen Roten Kreuz und politisch tätig. Vor vier Jahren, also mit 38 Jahren, hat er entschieden, dass er dem Ruf Priester zu werden, folgen möchte.

Morgengedanken 14.10.2019 zum Nachhören (bis 13.10.2020):

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Im Jahr 2015 zog ich nach der geordneten Übergabe meiner bisherigen beruflichen und politischen Aufgaben in das Priesterseminar in Graz ein. Dies kam für viele Menschen in meinem Umfeld einem Bruch gleich. „Du beginnst nun einen neuen Weg.“, war eine häufig zu hörende Aussage.

Markus Schöck
ist Pastoralpraktikant in den Pfarren Feldbach, Edelsbach, Paldau und Unterlamm in der Steiermark

Wegenetz des Lebens

War das wirklich ein Bruch, war es der Beginn eines neuen Weges? Natürlich war es ein Neubeginn, wie wir alle ihn viele Male erleben. Bewusst oder unbewusst, freiwillig oder erzwungen. Aber ist es deswegen ein neues Leben, ein neuer Weg? Ist es nicht vielmehr der Beginn einer neuen Wegstrecke auf dem Wegenetz unseres Lebens? Ein Netz, an dessen Knotenpunkten wir uns immer wieder entscheiden müssen, welche Richtung wir einschlagen?

Ich meine, dass die Entscheidung, meinem Leben eine neue Richtung – ja eine neue Ausrichtung zu geben, kein Bruch ist. Vielmehr ist und war es die Kontinuität meines Weges mit Gott. Ein Bruch hat immer auch etwas mit Verletzung, mit Zerstörung zu tun. Einen neuen Schritt zu wagen, ein neues Stück des Lebens zu beginnen – und dies noch mit Freude zu tun – kann kein Bruch sein. Wir alle gehen unseren persönlichen Lebensweg, das Wegenetz unseres Lebens, somit ist mein Weg, ist Ihr Weg nicht nur ein Weg. Das Ziel dieser Wegenetze verbindet uns. Christus – er ist der Knotenpunkt schlechthin.