Die richtige Einstellung

Wir stehen im Stau, ein Kind hat das Turnsackerl vergessen, die Kollegen brauchen alles gleichzeitig und sofort – kein Tag vergeht, ohne dass man sich ärgert.

Morgengedanken 31.10.2019 zum Nachhören (bis 30.10.2020):

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Ich weiß nicht, ob es bei Ihnen auch so ist, aber mir kommt vor, es halte jeder Tag mindestens eine Sache bereit, die mich zum Grübeln verleitet oder ärgert.

Dr. Silvia Habringer-Hagleitner
ist Professorin für Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz

„Nimm’s leicht!“

Es sind Kleinigkeiten: die flapsige Bemerkung eines Kollegen, das schulpflichtige Kind , das lieber mit der XBox spielt und Youtube-Videos anschaut, als Englisch und Mathe zu üben, der Stau in die Stadt, das xte Formular, das auszufüllen ist, die unaufgeräumte Wohnung, die sich einfach nicht von selber putzt… Sie kennen sicher Ihre eigenen Ärger- und Grübelfallen.

Der Psychologe Uwe Böschemeyer rät in solchen Situationen schlicht und einfach: Nimm’s leicht, nimm’s leicht, nimm’s leicht. „Aber warum diese und andere Dinge leichter nehmen? Weil sie nicht so wichtig sind. Weil es Wichtigeres gibt als sie. Weil sie, wenn wir solche alltäglichen Hindernisse zu ernst nehmen, das Leben verdunkeln.“ Weil sie – so Böschemeyer - in der Wertehierarchie einen unbedeutenden Platz einnehmen. Wenn ich mich frage: „Ist das wirklich so wichtig?“ – dann stellt sich automatisch die Frage nach dem, worauf es wirklich ankommt. Und da kann es sein, dass ich entdecke, dass es doch viel wichtiger ist, dass mein Kind seinen Spaß im Leben hat und lachen kann, statt dass es lauter super Noten heimbringt.