Allerheiligen

Allerheiligen – viele gehen heute auf die Friedhöfe, um ihrer lieben Verstorbenen zu gedenken. Es ist kein fröhlicher Tag – dabei ist doch Heiligsein etwas Gutes...

Morgengedanken 1.11.2019 zum Nachhören (bis 31.10.2020):

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Halten Sie sich für einen guten Menschen? Sind die Gedanken, die Sie sich über sich selber machen von der freundlichen Sorte oder eher von der kritischen?

Dr. Silvia Habringer-Hagleitner
ist Professorin für Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz

Jeder trägt das Helle in sich

So eigenartig Ihnen das jetzt vorkommen mag: Aber das Fest Allerheiligen, das heute gefeiert wird, ermutigt dazu, besser von sich selbst zu denken – und damit auch heller in die Welt hinein zu wirken. Es ermutigt dazu, sich von der Angst zu befreien, nicht gut genug zu sein. Heilig zu sein – ist in der christlich-biblischen Tradition so zu verstehen: Ein jeder und eine jede von uns ist dazu berufen. Heilig sind nicht nur ein paar besonders Fromme. Nein. Ein jeder, eine jede von uns trägt das Helle, Heilige und Gerechte in sich – ebenso wie das Dunkle, die Schattenseiten.

Doch wollen wir das gute Helle in uns wirklich wahrhaben? Sind wir nicht lieber kritisch mit uns selber und den anderen? Nelson Mandela sagte einmal: „Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das uns am meisten erschreckt.“ Wir sind Kinder Gottes. Wenn wir uns selber kleinmachen, dient das der Welt nicht. Doch wenn wir unser eigenes Licht leuchten lassen, erlauben wir auch unbewusst anderen Menschen, das Gleiche zu tun.“ In diesem Sinne: Denken Sie gut von sich und den anderen.