Carl Lampert

Manche Menschen beeindrucken durch ihre geradlinige Haltung und ihr konsequentes Eintreten für ihre Werte und Glaubensüberzeugungen. Auch, wenn es lebensgefährlich wird. Einer von ihnen ist Carl Lampert, dessen Todestag sich heute zum 75. Mal jährt.

Morgengedanken 13.11.2019 zum Nachhören (bis 12.11.2020):

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Heute ist der 75. Todestag von Carl Lampert: Als Jüngstes von sieben Kindern einer Vorarlberger Bauernfamilie geboren, wurde er Priester und „Provikar“ in Innsbruck. Als Stellvertreter des Bischofs musste er in der Zeit des Nationalsozialismus im wahrsten Sinn des Wortes den Kopf hinhalten: Sein Widerstand gegen das Regime brachte ihn mehrmals ins KZ. Unter anderem, weil er eine Todesanzeige für den im KZ Buchenwald ermordeten Mitbruder Otto Neururer veröffentlichte, dessen Lebensgeschichte gerade im preisgekrönten Film „Hoffnungsvolle Finsternis“ in den Kinos läuft.

Elisabeth Rathgeb
ist katholische Theologin in Innsbruck

Kleine Dinge - großer Unterschied

Carl Lampert musste mehrere Prozesse voller falscher Zeugenaussagen durchstehen. Ein Richter nahm sich das Leben, weil er das ungerechte Todesurteil nicht unterzeichnen wollte. Aber es blieb dabei: 1944 wurde Carl Lampert in Halle hingerichtet. Warum serviere ich Ihnen so schwere Kost um diese Tageszeit? Ich glaube, dass auch unsere Entscheidung täglich gefragt ist: Wofür stehe ich gerade? Wofür trete ich ein? Wofür halte ich den Kopf hin?

Glücklicherweise sind es meistens kleine Dinge. Aber sie machen einen großen Unterschied. Wir leben heute in besseren Zeiten. Und damit das so bleibt, braucht es unsere täglichen kleinen Entscheidungen.