Wer Ohren hat, der höre

Egal ob im Kaufhaus oder auf den bereits ab Mitte November eröffneten Christkindlmärkten – Dauerbeschallung und Lärm sind allgegenwärtig und können uns vom Wesentlichen ablenken oder es gar übertönen.

Morgengedanken 28.11.2019 zum Nachhören (bis 27.11.2020):

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Wussten Sie, dass sich der Hörsinn bei uns Menschen als erstes entwickelt? Und dass er 24 Stunden am Tag auf Empfang eingestellt ist? Um ganz Ohr sein zu können, braucht es die achtsame Pflege und das bewusste Training, um richtig hinhören zu können.

Matthias Nägele
ist Liturgiereferent der römisch-katholischen Diözese Feldkirch

Erholsame Stille

Wir wissen, dass Lärm und Stress krank machen. Und wir kennen umgekehrt auch das gute und wohltuende Gefühl, wenn wir feine Musik hören oder es ganz still um uns herum ist. Im alltäglichen Miteinander kommt es immer wieder vor, dass ich etwas nicht höre oder mitbekomme, was mir jemand anderer gerade sagen wollte. Weil ich mit meinen Gedanken vielleicht ganz woanders war und nicht richtig hingehört habe. Weil ich zu wenig aufmerksam beim Gespräch dabei war. Oder weil ich einfach zu vieles gleichzeitig nebeneinander erledigen wollte. Da hilft mir dann die körperliche Zuwendung zu meinem Gesprächspartner, der Blickkontakt, wenn er mir etwas sagen will – oder aber auch die Stille, die wir miteinander aushalten. Umgekehrt denke ich mir aber auch, wenn der andere etwas von mir hören will, muss ich es auch aussprechen und ihn direkt ansprechen.

„Wer Ohren hat, der höre“. In diesem Sinne möchte ich am heutigen Tag meine Ohren verwöhnen und ihnen ein paar Minuten der Stille gönnen oder eine feine, ruhige Musik hören. Und ich will versuchen, mich in Gesprächen daheim oder am Arbeitsplatz bewusst meinem Gegenüber zuzuwenden, damit ich gut zuhören kann – und verstehen kann, was er mir sagen will.