Maria und Elisabeth

Maria – die Mutter des Jesus von Nazareth - ist jetzt im Advent Hauptfigur vieler Geschichten. Ingrid Leitner erzählt von einer berührenden Begegnung zwischen der jungen und einer älteren Frau.

Morgengedanken 9.12.2019 zum Nachhören (bis 8.12.2020):

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Der Evangelist Lukas setzt seinem Evangelium eine Ouvertüre voran. Sie dient der Verkündigung, dass Jesus von Anfang an der Herr ist, der Retter und Erlöser, Sohn Gottes.

Ingrid Leitner
ist Pastoralassistentin in der katholischen Pfarre Salzburg-St.Paul

Miteinander vertraut

Unter anderem erzählt er, dass Maria, die junge Frau, vielleicht etwa dreizehn bis vierzehn Jahre alt, ins judäische Bergland zu Elisabeth und Zacharias eilt. Die Botschaft des Gottesboten, des Engels Gabriel, dass in ihr der Sohn Gottes heranwachsen werde, bringt sie in Bewegung. Elisabeth hingegen lässt der Evangelist schon in einem Alter sein, in dem man damals kaum noch Hoffnung hatte, ein Kind zu bekommen. Kinderlos zu sein war hart. Doch der Engel Gottes, Gabriel, hat auch Elisabeth ein Kind angekündigt und sie trägt es in ihrem Leib.

Eine Doppelstatue aus dem 15. Jahrhundert im Dommuseum in Brixen in Südtirol setzt die Begegnung Marias mit Elisabeth berührend um. Die junge Frau und die Frau im reifen Alter stehen nah beieinander. Ihr Gesicht ist heiter, von Würde und feierlichem Ernst getragen. Elisabeth, deren Schwangerschaft gut sichtbar ist, hält Maria mit ihrer rechten Hand zärtlich unter dem Kinn. Mit ihrer linken Hand greift Elisabeth auf die Nabelgegend Marias, in der Jesus, der Gottessohn heranwächst. Auch Maria umfasst Elisabeth voller Zärtlichkeit. Miteinander vertraut stehen sie da. Es ist ein wunderschöner Ausdruck, der uns helfen kann, die weihnachtliche Freude zu erfassen.